Musik an sich


Reviews
Max Buskohl

Sidewalk Conversation


Info
Musikrichtung: Pop-Rock

VÖ: 7.9.2012

(Universal Music)

Gesamtspielzeit: 50:26

Internet:

http://www.max-buskohl-portal.de/
http://www.universal-music.de/home/alle-genres
http://www.facebook.com/MaxBuskohl


Buskohl? Ach, ja, ’Vaddern’ habe ich in den Siebzigern schon mal live gesehen, bevor er sich Carl Carlton nannte, als Carl W. Buskohl bei den Emsland Hillbillies.

’Deutschland sucht den Superstar’, und wird ihn wohl nie finden....
Auch Max war 2007 dabei und verließ die Show, nachdem er die Top 10 bereits erreicht hatte, freiwillig.
Sicher gut so, wäre er nachher wohlmöglich noch unter den Fittichen Dieter Bohlen’s verendet.
So konnte er sich vorerst wieder der Arbeit mit seiner Band Empty Trash widmen.
Ende September 2012 startet er nun eine Solotournee, beginnend am 25.9.2012 in München. Im Gepäck hat er dann diese Platte, die einen bunten Reigen verschiedener Stile darstellt, so sollen dann des Künstlers persönliche musikalische Vorlieben integriert worden sein. Nicht auszudenken, wenn ich eine solche Platte aufnehmen müsste, bei Max bleibt das Spektrum noch ein wenig limitiert. So finden wir auf der Basis von Rockmusik auch soulige Einflüsse, ein wenig Folkrock und viel Pop, Britpop vielleicht. In dieser Hinsicht finden sich gar einige Songs, die als Hit taugen könnten, so die geneigte Käuferschaft denn einen Eintritt in die Charts zuließe.
Gesanglich bereits seinerzeit in der Casting-Show eher außergewöhnlich denn intonationssicher, ist seine Stimme sicher mittlerweile gereift, aber halte ich sie noch nicht für ausgereift. Auch das Attribut eines besonderen Merkmals oder eines bestimmten Wiedererkennungswerts erreicht sie aus meiner Sicht noch nicht.
Insgesamt vermisse ich gelegentlich einen ’roten Faden’ in der Ausgestaltung der Musik im Verlauf der Platte, erst beim dritten Song Invincible scheint sich etwas zu formieren, das den Kern darstellen könnte. Denn noch während des ersten Titels kann ich nicht überzeugt werden davon, dass hier etwas Eigenständiges entsteht.
Woran es auch immer liegen mag, die eigene Unentschlossenheit des Künstlers, zu viele Beteiligte, die reinreden, zu viele Meinungen und Anforderungen, denen er gerecht werden möchte, jedenfalls scheint mir eine gestaltende Formierung eines Stils noch auf der Teststrecke zu sein.
Das soll kein Werturteil gegenüber der Musik selbst sein, denn die beteiligten Musiker sind gut dabei und ich freue mich, auch 2 Leute aus dem engen Umkreis von Michy Reincke zu erblicken, den Gitarristen Jörn Heilbut und den Bassisten Stephan Gade.
So bieten uns die Musiker harmoniebetonte Musik mit Format, manchmal mit einer Ausrichtung gen Pop, mal rockiger, aber letztlich abwechslungsreich, nur, wie erwähnt, eine klare Richtung bleibt für mich noch etwas offen.
Gut gefällt mir auch das anfänglich als Piano/Vokal-Ballade startende Never Fall In Love Again, der Song ist gut aufgebaut hinsichtlich der Dramaturgie, sanft wird Druck aufgebaut in Richtung uptempo, eine gute Melodieführung und Gesang, der für mich hier von viel Gefühl geprägt ist und Max‘ Stimme sehr entgegen kommt.
Die ruhigeren Songs halte ich ohnehin für jene, die mir sehr gelungen erscheinen.
Zu viel Hektik in Verbindung mit einer Popausrichtung gelingt für mich nicht so unbedingt.
Dann wünschte ich mir schon kompromisslosen harten Rock, der jedoch immer nur wieder ansatzweise durchdringt.
Was mir bleibt, ist als Fazit zu betonen, dass hiermit eine Platte vorgelegt wurde, die viel Potential für zukünftige Produktionen birgt.





Wolfgang Giese



Trackliste
1 Holding On
2 No More Bad Days
3 Invincible
4 Can't Get A Minute
5 Never Fall In Love Again
6 I Made A Mess
7 True Lovers Kiss
8 If You Were Never
9 Harder To Breathe
10 I Think You're Wrong
11 Love Is The Easiest Part
12 Sidewalk Conversation
13 Rush
Besetzung

Max Buskohl (vocals)
Jörn Heilbut (guitars)
Stephan Gade (bass)
Reiner "Kallas" Hubert (drums)
Roland Spremberg (piano, keys, organ, programming, bass, backing vocals, guitars)
Stefan Pintev (violin, viola)
Rodrigo Reichel (violin, viola)
Boris Matchin (cello)
N’Gone Thiam (backing vocals



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