Musik an sich


Reviews
Seedcake

Melancholia


Info
Musikrichtung: Alternative Rock

VÖ: 24.09.2010

(Fuego / Timezone)

Gesamtspielzeit: 55:48

Internet:

http://www.seedcake.de


Fakten:

Herkunftsland: Deutschland
Herkunftsstadt: Göttingen
Album: 4. Album
Gründungsjahr 2001
vergleichbar mit:Radiohead
Format: CD & Download



Also, das was den seit 9 Jahren aktiven Göttingern von Seedcake mit Melancholia” gelungen ist, sollte auf jeden Fall nicht zu Melancholie führen.
Im Opener “The Walls“ lassen sie Ihren Alternativerock Wurzeln freien Lauf und liefern einen knackigen und einfallsreichen Song dieses Genres. Im Folgesong “Slaves to the sun“umschmeicheln sie den Hörer zunächst mit 70´s Klängen um Ihm dan im Refrain metallisch daher zu kommen. Keyboarder Fabian Walter darf sich dann auf dem Discorocksong “Anymore it“ so richtig austoben und der Hörer braucht bei Disco nicht zurückschrecken, auch in diesem Song gibt es genügend Gitarren und leicht psychedelische Elemente. “Dime Novel“ scheint dann mit seinem Keyboards und Gitarrenwänden sowie der zackigen, aber tanzbaren Rhythmik alle Elemente der Vorgängersongs aufzunehmen und in einen Alternative Rockklassiker zu verwandeln. Ein echter Hitsong. Darauf folgt dann die große Ballade des Albums “Parallel Lines“, beherscht von schönen Alternative Riffs, einem perlenden Piano und dem tollen Gesang, der durch die schwebende Frauenstimme noch mal unterstützt wird. Es entsteht eine honigsüße un d doch bittere Melancholie, die einem unglaublich schmackhaft durch die Gehörgänge geht. Das trifft auch auf den in ähnlicher Stimmung aber doch rockiger angelegten nächsten Song “Pulse“ so. Starke Vocals und hymnische Riffs lassen dann “Free“ zur Stadionhymne werden, aber nicht eine von diesen Mitgröhl Songs, denn dafür ist der Song mit seinem starken Drumming viel zu vertrackt.
Das erstaunliche ist, das der Band niemals die Abwechslung ausgeht und es trotzdem schafft, homogen zu klingen. Alle vorhandenen Songs besitzen grundsolide Kompositionen und wurden mit vie Liebe zum Detail und Finesse arrangiert und veredelt. Es werden mit Keyboard, Piano, Gitarre und auch mal anderen Gimmicks immer wieder feine Nuancen und Spielereien gesetzt und trotzdem steht der Song immer im Vordergrund.
Man nehme nur Ideenansammlung im dreieinhalb Minüter “Everything must go“, daraus bauen viele Ihrer Kollegen drei Alben.
Ein absolut empfehlenswertes Album und ausnahmsweise möchte ich dem Abschlusssatz des Promoters nur voll zustimmen: „Die Band hat ein filigranes, bisweilen erschreckend talentiertes Songwriting, das sich durch ein hohes Maß an Eigenständigkeit auszeichnet – Jetzt wird es nur noch Zeit, dass das auch jemand merkt!



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1The Walls4:33
2 Slaves to the Sun4:26
3 Anymore3:51
4 Dime Novel6:14
5 Parallel Lines5:09
6 Pulse4:50
7 Free3:23
8 Everything must go3:32
9 Precious Time5:07
10 Shallow Life4:07
11 Morphine Dream5:16
12 Empty Frame5:20
Besetzung

Jan Hagenrodt: Gesang Gitarre
Fabian Walter: Keyboards
Jürgen Machel: Bass
Julian Walter: Schlagzeug


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