Musik an sich


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Zum Tode von Richard "Rick" Wright





Richard „Rick“ Wright
* 28. Juli 1943
† 16. September 2008


Am 16. September 2008 ist Richard “Rick” Wright verstorben. Laut seinem Sprecher verstarb der langjährige Keyboarder von Pink Floyd nach einem kurzen, aber schwerem Kampf an Krebs. Weiteres wollte die Familie nicht mitteilen und bat um Rücksicht und Verständnis.

Diese traurige Nachricht wurde am 16. September 2008 vermeldet, ich persönlich habe sie im Radio gehört. Es wird eine Menge an Nachrufen geben und die Geschichte Wrights bzw. die der Band Pink Floyd wird wahrscheinlich wieder und wieder erzählt werden.
Das möchte ich hier nicht auch tun, einzig erwähnen möchte ich, dass sein Schaffen und Anteil an der Musik Pink Floyds zumeist unterschätzt wurde. Sein langsames, schwebendes Spiel war Grundstein für die Atmosphäre der Werke bis 1975, aber auch das eher jazz betonte Spiel, das er auf Songs wie „Sheep“ auspackte, prägte dieses umstrittene Werk der Band stark. Auch vergessen wird häufig, das er zusammen mit Syd Barrett die treibende Kraft der frühen Pink Floyd war, als Roger Waters noch eher unauffällig den Bass zupfte und David Gilmour noch kein Bestandteil der Band war. Das er nie viel mehr ins Bewusstsein der Musikwelt kam, wird zu großen Teilen seinem eher stillem Wesen geschuldet gewesen sein, mit dem er nicht aus dem Schatten, welche die großen Egos von Roger Waters und David Gilmour geworfen hatten, heraustreten konnte, nein, wahrscheinlich gar nicht wollte.

Nun ist er als erster der langjährigen Viererbesetzung der wohl größten Artrockband aller Zeiten von uns gegangen und dem im Juli 2006 verstorbenen Syd Barrett gefolgt. Ich hätte nie geglaubt, das der Tod eines Musikers eine solche Wirkung auf mich haben könnte, schließlich habe ich Rick Wright niemals getroffen oder kennen gelernt. Und doch ist es, als wenn ein langjähriger, alter Freund auf einmal nicht mehr da ist. Wie oft ist er quasi durch mein Leben spaziert. Mit seiner Musik durch mein Jugendzimmer oder später dem eigenem Wohnzimmer spaziert. Wie oft hat mir die Musik, an der er seinen Teil hatte, neuen Antrieb gegeben. Natürlich auch hat sie mich mal in Melancholie versetzt, aber immer in wohlige. Er hat mich mit seiner Musik seit meinem 10. Lebensjahr begleitet, somit ist er zu einem stets willkommenen Besucher geworden. Dank seiner musikalischen Hinterlassenschaft wird dies glücklicherweise auch weiterhin der Fall sein können, und sein Werk wird ein beständiges sein

Ich möchte mich hiermit bei Dir bedanken, Rick. Und ich denke, das Du nun Deinen „Great Gig in the sky“ auf der hellen Seite des Mondes spielen wirst.


Wolfgang Kabsch



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