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Reviews
Taint

Secret and Lies


Info
Musikrichtung: Sludge / Stonerrock

VÖ: 26.10.2007

(Rise Above / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 66:02

Internet:

http://www.taint.co.uk


Taint stammen aus (Süd)Wales und die Band existiert seit sage und schreibe 1994. Zumindest wurde sie hier als Schülerband gegründet, bis ins Jahr 2000 haben sie jedoch lediglich einige sehr Hardcore lastige Tapes aufgenommen und Konzerte gegeben. Seit 2000 haben sie dann bisher eine EP und vor zwei Jahren Ihr Debütalbum veröffentlicht. In typischer Stonerbesetzung kommen sie daher, will heißen, Bass, Gitarre und Schlagzeug. Allerdings sind sie mit Sicherheit nicht dem reinem Stoner zuzurechnen. Sie arbeiten mit dem typischen Stoner Rhythmusgerüst, also scheppert und knallt das Schlagzeug heftig und der Bass wir hart aber melodisch angeschlagen und das Korsett ist treibend nach vorn gerichtet. Die Gitarren jedoch sind neben den typischen Genreriffs oftmals viel rockiger und aggressiver. Hinzu kommt der Gesang, der eher aus dem Grunge zu stammen scheint, es wird also mehr geschrieen denn gesungen, was den an sich schon harten Tracks eine noch härtere Note verleiht. Auch fehlt zumeist die dem Stoner zu Grunde liegende Hypnotika, die durch Direktheit und Härte ersetzt wird.

Mitunter wird auch kräftig geschrammelt, wie zum Beispiel in "The Idealist", jedoch hat jeder Song durchaus eine Melodie, mal offensichtlicher, mal mehr unter dem Soundgewand versteckt. Überraschungen gibt es durchaus auch, wenn zum Beispiel in "Goddam this city" erst finster klingende Riffs ertönen und dann tatsächlich harte Riffs zum schwingen gebracht werden und das Ganze melancholisch zu schweben beginnt. In diesen Momenten gefällt mir die Band eigentlich am besten, denn der trockene Groove und die schweren, aber sauber gespielten Gitarren kreieren eine greifbare Atmosphäre. Vielleicht gefällt mir das Stück auch am besten, weil es ein im ersten Teil ein Instrumental ist, denn der Schwachpunkt des Albums ist ganz klar der immer gleich bleibende Schreigesang. Hier muss die Band noch dran arbeiten, will sie interessant bleiben. Sehr interessant ist auch der folgende Titel "What the craw saw", kommt die Band doch hier mit einer Flöte daher, die den ebenfalls eher getragenen Song schön bereichert. Und siehe da, hier gibt der Sänger auch mal Ansätze, dass es ohne Brüllen geht, also denke ich, dass hier Möglichkeiten zur Weiterentwicklung gegeben sind.

Auch das letzte Stück mit seinen über 23 Minuten (oder ist hier ein Hiddentrack drin? Ich kann es nicht endgültig beantworten, auf alle Fälle gibt es nach siebeneinhalb Minuten eine fünf Minuten Pause). Hier zieht die Band noch einmal alle Register, schwerer Stoner groove, klass Riffs und tolle Solos. Dieses Stück macht nicht nur einen guten Teil des Albums aus, sondern sorgt auch für einige Punkte meiner Bewertung. Denn es enthält meiner Meinung nach wirklich alles, was diese Band ausmacht. Ruhige Passagen genauso wie schwebende, treibende wilde oder rauhe.
Zunächst haben Sie eine gute zweite Scheibe vorgelegt, die nicht sensationell ist und sicherlich auch nicht rundum perfekt, aber dem Stoner und Heavyrock Hörer eine interessante Neuerscheinung bietet.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Hex Breaker 4:39
2Corpse of Love4:58
3Barmstorm Zombie Revival3:26
4Born again Nihilist6:37
5The Idialist3:25
6Goddam this city7:51
7What the craw saw7:32
8Triumvirate4:22
9Mass appeal sadness23:12
Besetzung

Chris West: Bass und Gesang
Alex Harries: Schlagzeug
James “Jimbob” Isaac: Gitarre und Gesang


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