Tango Fuego

Confesíon


Info
Musikrichtung: Tango

VÖ: 25.08.2017

(Westpark Music)

Gesamtspielzeit: 53:23

Internet:

https://www.tango-fuego.de/
http://www.westparkmusic.de/index_fl.html
http://www.uk-musikpromotion.de/profil.html


Diese 1991 gegründete Formation hat sich dem Tango verschrieben. Die jetzt vorgelegte CD Confesíon ist die mittlerweile fünfte Veröffentlichung von Tango Fuego. “El Fuego“, das Feuer, das lässt auf hitzige Musik schließen. Und – ist das Bestandteil der Beichte? (Confesíon)

Die vier Musiker, die Erfahrung aus der E-Musik und der Klassik mitbringen, darüber hinaus noch mit Sergio Fabian Carbone einen echten Argentinier mit an Bord haben, verstehen es glänzend, diese Einflüsse zu einem kammermusikalischen Genuss zu vereinen. Keine reine Tango-Musik erwartet uns also, hier kommen Einflüsse aus Jazz, Klassik und Folklore dazu, stets kann man sich dabei ertappen, mit den Füssen oder ggf. den Hüften mitzuschwingen. Aber nicht nur diesbezüglich mitreißend ist die Musik, sondern es wird auch Raum für ruhige Momente gelassen, Momente des Genießens und der stillen Einkehr, „Liebesmelodie I“ sei hier als hervorragendes Beispiel genannt.

Die einzelnen Songs sind in sich bereits sehr abwechslungsreich und beleuchten verschiedene Stimmungen, immer auf einem hohen Niveau. So startet die Platte eigentlich gleich mit dem, was ich auch mit Tango in Verbindung bringe, eine dicke Prise Melancholie und Dramatik, ja, hier können durchaus Erinnerungen (Recuerdos) verschiedener Art wach werden. „Milonga 112“ ist mit Perkussionselementen versehen, wer klopft da auf dem Steinway-Flügel? Sehr modern wirkt, nach langer Piano-Einleitung, das von Astor Piazzolla verfasste „Adios Nonino“, später in eine romantische Schiene durch das schöne Geigenspiel von Sebastian Reimann hinübergleitend, eine ganz hervorragende Interpretation dieses Stückes. „Obscuro“ wirkt dann in der Tat ein wenig obskur, scheinbar strukturlos wird heftig improvisiert, ein kleines Stückchen Avantgarde.

Ganz wunderschön („Soledad“), recht fordernd und wild („Heavy Canyengue“) und zum Schluss mit einem Piano-Solo-Stück werden wir aus dieser Platte mit leidenschaftlich und intellektuell vorgetragener Musik verabschiedet.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Los Recuerdos (Por Peter Spans)
2 Anhelo
3 Milonga 112
4 Liebesmelodie I
5 Adios Nonino
6 Don Leonardo (Por Bruno Leonhard Reimann)
7 Obscuro
8 Soledad
9 Heavy Canyengue
10 Oracíon
Besetzung

Detlef Strüwe (Piano)
Sebastian Reimann (Violine, Viola)
Sergio Fabian Carbone (Bandoneon)
Fritz Roppel (Bass)



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