Musik an sich


Reviews
Hattler

Warhol Holidays


Info
Musikrichtung: Lounge

VÖ: 19.08.2016

(Bassball / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 60:53

Internet:

http://www.bassball.net


Wer bei dem Namen Hattler immer noch an Kraan denkt, hat vieles verpasst und ist selber Schuld, wenn er mit falschen Erwartungen an Warhol Hoildays herangeht und enttäuscht wird.

Chill out, Lounge, Easy listening, Ambient, Jazz sind die Etiketten, die die Scheiben, die unter dem Namen Hattler erschienen sind, in MAS-Reviews erhalten haben. In dieser Tradition steht auch Warhol Holidays. Das stark an Kraan erinnernde Solo Debüt von Hellmut(!) Hattler, ist in der der Wikipedia Discographie meiner Ansicht nach unter Hattler völlig fehl am Platz.

Hattler entgeht der Gefahr dieses Genres, dass es dann doch zu seicht wird und die Musik zur reinen Soundtapete wird, nicht durchgehend. Insbesondere in der breiten Mitte der CD, die mit dem loungigen Titeltrack beginnt und mindestens bis zum „Mountain Bike“ reicht, wird es dann doch etwas zu entspannt, Wer mit dem „Mountain Bike“ zumindest etwas Muskelspiel assoziiert, könnte falscher nicht liegen.

Dabei beginnt die CD sehr verheißungsvoll. Auch „Spell E.Z.“ gehört eindeutig in die Lounge, aber die dominierenden weiblichen Vocals geben eine gehörigen Schuss Soul dazu. Das geht dann zu dem leichten Disco Groove von „Spy“ über, bevor Hattler sich ganz in das Ledersofa zurücksinken lässt.

Erst „Anything at all“ öffnet mit seiner lebendigen Rhythmik schon mal ein wenig die Augen. Der leichte Kitschfaktor beim Gesang weißt auf nette Träume hin – und plötzlich ist (Hellmut?) Hattler wieder hellwach. Der „Kraal Jam“ ist nur einen Buchstaben weit von Kraan entfernt – und mit dem tollen Groove und den nun gelegentlich auch mal wieder knallenden Basssaiten ist Hattler so nahe dran an seinem einstigen Hauptarbeitsfeld, wie an keiner anderen Stelle der CD.

Danach wird es geschmeidig. Die „Warhol Holidays (Reprise)“ erfreut mit einer fast schon erotisch lockenden Stimme und die „Bikinian Rhapsody“ schmeichelt den Ohren zum Abschluß.

Eine angenehme Sommerscheibe!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Spell E.Z. 3:31
2 Spy 5:04
3 Warhol Holidays 4:41
4 Love and Freedom (No Smiley) 5:14
5 Sand am Meer 7:46
6 Parallelgesellschaftstanzmusik 4:23
7 Mint 4:25
8 Mountain Bike 5:20
9 Dot Competition 3:21
10 Anything at all 4:42
11 Kraal Jam 3:54
12 Warhol Holidays (Reprise) 4:24
13 Bikinian Rhapsody 4:09
Besetzung

Fola Dada (Voc)
Hellmut Hattler (B, Voc)
Ali Neander (Git, Mandoline)
Torsten de Winkel (E-Sitar, Git)
Peter Musebrink (Git, Keys, Programming)
Martin Kasper (Keys, Programming)
Juergen Schlachter (Dr, Keys)
Oli Rubow (Cymbals, Dr)
Jan Fride Wolbrandt (Beats, Dr)
Marcus Wichmann (Didgerido)
Wolfgang Wahl (Djembe)

Gäste:
Ilya Khmyz (Sounds, Beats)
DJ Jondal (Voc)
Tracy (Voc)
Margaret Cork (Voc)
Steve Cork (Voc)
Biboul Darouiche (Perc)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>