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Elvis Presley

That's the Way it is (Legacy Edition)


Info
Musikrichtung: Rock’n’Roll / Las Vegas Show

VÖ: 01.08.2014 (1970)

(RCA / Legacy / Sony)

Gesamtspielzeit: 148:44

Internet:

http://www.elvisthemusic.com
elvis.com


Dass Elvis Presley einer der begnadetesten Entertainer des 20. Jahrhunderts war, dürfte genauso unstrittig sein, wie die Tatsache, dass die Qualität seiner Veröffentlichung sehr unterschiedlich war und es eine ganze Reihe von Alben gibt, die man in die Tonne treten kann.

Auch wenn Elvis seinem Titel King of Rock’n’Roll mit That's the Way it is nicht einmal ansatzweise gerecht wird, ist die Scheibe ein hochwertiges Produkt, das insbesondere die Filmmusiken der 60er Jahre vergessen macht. Aus dem Kasper von Hollywoods Gnaden ist zwar nicht wieder der in schwarzes Leder gekleidete Rock’n’Roller der 50er geworden, aber ein brillanter Las Vegas Show Star.

Elvis konkurriert hier nicht mehr mit Little Richard oder Chuck Berry, sondern eher mit Frank Sinatra, Dean Martin oder Neil Diamond, und dabei steckt er die beiden ersteren lächelnd in den Sack. Das weiß er offenbar. „Blues Suede Shoes“ wird in der Las Vegas Show auf der zweiten CD in einer knappen Minute eher als Zitat, denn als echte Nummer eingebracht. Ähnlich ergeht es „Hound Dog“, auch wenn es in der Tracklist fünf Minuten währt. Aber 80 Prozent der Zeit sind Gelaber und Gelächter über Dinge, die man auf der CD nicht sieht.

Hat man diese Neu-Definition akzeptiert, ist That's the Way it is eine prima Angelegenheit. Okay, es gibt Schnulzen, wie „Just pretend“, oder das mit viel Streichern arrangierte „You don't have to say you love me“, aber auch die Power Nummern „Stranger in the Crowd“ oder das Rock’n’Roll Highlight des Studioalbums „Patch it up“.

Über den Sinn der Boni der ersten CD kann man streiten – über das Las Vegas Konzert auf der zweiten CD nur begrenzt. Dass der Rock’n’Roll nicht im Mittelpunkt steht, ist bereits erwähnt worden. Aber immerhin beginnt der „neue“ Elvis sein Konzert mit dem Rock’n’Roll Auftakt „That’s all right“ und nimmt das aktuelle „Patch it up“ mit ins Programm auf.

Dafür begeistert Elvis mit der fantastischen Rhythm’n’Blues Power von „I got a Woman“ mit Gospel-Chor und Blues-Finale. Ob man Schnulzen, wie „You've lost that lovin' Feelin'” mag oder nicht, ist sicher Geschmackssache, aber das Stück bietet eine ideale Bühne für die einzigartige Stimme von Elvis. Das reichlich Improvisationen einbringende „Polk Salad Annie“ lässt an den Auftritt der Blues Brothers im Soul Kitchen Cafe denken.



Norbert von Fransecky



Trackliste
CD 1
The Original Album
1 I just can't help believin' (4:39)
2 Twenty Days and twenty Nights (3:18)
3 How the Web was woven (3:25)
4 Patch it up (3:59)
5 Mary in the Morning (4:11)
6 You don't have to say you love me (2:31)
7 You've lost that lovin' Feelin' (4:25)
8 I've lost you (3:40)
9 Just pretend (4:06)
10 Stranger in the Crowd (3:50)
11 The next Step is Love (3:33)
12 Bridge over troubled Water (4:38)

The Original Singles
13 I've lost you (3:35)
14 The next Step is Love (3:34)
15 You don't have to say you love me (2:33)
16 Patch it up (3:13)

The Outtakes
17 How the Web was woven (Take 1) (4:26)
18 I've lost you (Take 1( )4:35)
19 You don't have to say you love me (Take 2) (2:55)
20 Patch it up (Take 1) (2:45)
21 Bridge over troubled Water (Take 1) (5:30)


CD 2
August 12 - Diner Show
1 That's all right (3:51)
2 I got a Woman (2:47)
3 Hound Dog (5:00)
4 Heartbreak Hotel (2:18)
5 Love me tender (4:05)
6 I've lost you (4:11)
7 I just can't help believin' (4:01)
8 Patch it up (5:43)
9 Twenty Days and twenty Nights (4:37)
10 You've lost that lovin' Feelin' (4:03)
11 Polk Salad Annie (6:55)
12 Introductions (5:15)
13 Blue Suede Shoes (0:54)
14 You don't have to say you love me (2:18)
15 Bridge over troubled Water (4:41)
16 Suspicious Minds (6:43)
17 Can't help falling in Love (2:02)
Besetzung

Im Studio:
Elvis Presley (Voc, Git)
James Burton (Git)
Chip Young (Git)
Charlie Hodge (Git, Back Voc)
Norbert Putnam (B)
Jerry Carrigan (Dr)
David Briggs (Piano)
Charlie McCoy (Orgel, Mundharmonika)

Spätere Overdubs:
James Burton (Git)
Jerry Carrigan (Perc)
Farrell Morris (Perc, Vibraphon)
David Briggs (Orgel)
Weldon Myrick (Steel Git)
The Imperials (Voc)
Millie Kirkham (Voc)
Mary Greene (Voc)
Mary Holladay (Voc)
Ginger Holladay (Voc)
Temple Riser (Voc)
June Page (Voc)
George Tidwell (Trompete)
Don Sheffield (Trompete)
Wayne Butler (Sax)
Skip Lane (Flöte, Sax, Klarinette)
Gene Mullins (Posaune)
Bobby Taylor (Oboe)

Live
James Burton (Git)
John Wilkinson (Git)
Charlie Hodge (Git, Back Voc)
Jerry Scheff (B)
Ronnie Tutt (Dr)
Glen D. Hardin (Piano)
Millie Kirkham (Voc)
The Sweet Inspirations (Voc)
The Imperials (Voc)
Joe Guerico and his Orchestra



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