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Unherz

Unherzlich willkommen


Info
Musikrichtung: deutscher "Hardrock"

VÖ: 27.08.2010

(Massacre)

Gesamtspielzeit: 41:27

Internet:

http://www.unherz.de



Verschenktes Geld

Ich hatte ja bei dem Bandnamen eigentlich an Neue Deutsche Härte gedacht und wollte schon gelangweilt abwinken, aber weit gefehlt: deutscher Hardrock Marke Onkelz wird uns hier geboten, und anscheinend ist diese stumpfe Musik einfach nicht totzukriegen - schade eigentlich! Unherz selbst dazu: "Die Frage, warum ausgerechnet DIESE Musik, beantwortet sich in einer Zeit die von Inhaltslosen und Gewinnorientierten Castingshows, Ballermann- und Skihüttenkünstlern überflutet wird quasi von selbst."...

Nun ja, eigentlich nicht, denn inhaltlslos und stumpf stellen sich die vier Pfälzer ebenfalls da, dafür haben sie pro Song nicht allzu wenige Mitgrölpassagen, die einfach auch nur mal "oooooooo" usw. lauten können. Mit einer Bier- und Rok-"Hymne" ("Sünder vor dem Herrn") geht es los, gefolgt von einem voll total sozialkritischen und vorurteilsfreien Song über katholische Priester ("Die Bestie") und einem sinnfreien Song zur WM ("Zwanzigzehn").
Während man musikalisch mit nicht nur geringen Mitteln zu Werke geht (das tun Motörhead letztlich auch, der Unterschied ist aber deutlich zu hören), ist man lyrisch noch unbedarfter, also warum bitte muß man Songs über Amokläufe in Schulen machen ("Amok") oder sich an einer "Ballade" probieren ("Die Zeit heilt alle Wunden")???

Unherz wollen Spaß verbeiten, aber den wird man eigentlich nur haben wenn man schon einiges an Drogen bereits konsumiert hat, insofern sei an Anlehnung an den Song "Verschenkte Jahre" die abschließende Plattheit erlaubt: Unherzlich willkommen ist schlichtweg verschenktes Geld und verschenkte Zeit. Punkt.



Andreas Matena



Trackliste
1Sünder vor dem Herrn3:51
2 Die Bestie3:15
3 Zwanzigzehn3:32
4 Therapie4:16
5 Die Zeit heilt alle Wunden3:59
6 Amok5:13
7 Dem Tod so nah4:21
8 Verschenkte Jahre5:03
9 Inferno3:58
10 Unherz3:59
Besetzung

Andy Arnold: guitar
Locke Heylmann: bass, vocals
Christian Bogert: drums
Felix Orschel: vocals, guitar


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