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Reviews
Def Leppard

Adrenalize Deluxe Edition


Info
Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 03.07.2009

(Polydor / Universal)

Gesamtspielzeit: 111:23

Internet:

http://www.defleppard.com


Wenn eine Band einen Album veröffentlicht, das so einschlägt wie es eigentlich keiner erwartet hat, dann kann es danach für die betreffende Band nur schwerer werden. Wenn dazu noch weitere unglückliche Umstände eintreten ist man eigentlich schon fast zum Scheitern verurteilt.
Nach dem Megaseller Hysteria gingen Def Leppard erstmal auf eine ausgedehnte und erfolgreiche Welttournee. Die anschließende Ruhepause war wohl verdient aber natürlich arbeitete die Band schon am Nachfolge Album. Während den Aufnahmen traf die Band der zweite schwere Schicksalsschlag, nach dem Unfall von Schlagzeuger Rick Allen. Gitarrist und Hauptsongwriter Steve Clark überlebte seinen Drogen- und Alkoholmissbrauch nicht und verstarb im Januar 1991. Die Band war schwer getroffen und stand plötzlich ohne einen der kreativen Köpfe da.

Def Leppard entschied sich dazu, das Album ohne einen neuen Gitarristen fertigzustellen. Dabei herausgekommen ist das Album Adrenalize welches qualitätsmäßig allerdings nicht zu den Vorgängeralben aufschließen konnte. Von einem Flop kann man allerdings nicht sprechen, denn Def Leppard verkauften immer noch genug Alben um mehrfach mit Platin ausgezeichnet zu werden. Und das trotz der aufkommenden Grungewelle, welche für einige andere Bands nur ins „Hard Rock und Heavy Metal Anti-Nirvana“ führte!

Das Album startet mit dem harmlosen Rocker “Let’s Get Rocked“, bei dem vor allem auffällt, dass Gitarren nur während des Chorus zu hören sind, während den Strophen ist von den ehemals prägenden Powerchord Riffs der Band nichts zu hören. “Heaven Is“ ist eine harmlose Rock Nummer, die auf jedem Bryan Adams Album hätte erscheinen können und “Make Love Like A Man“ hat einen Text mit Ballermann Niveau. Dass das Album nicht vollkommen versumpft, ist vor allem den nachfolgenden Songs geschuldet. “Tonight“ ist eine schöne Ballade mit tollen Melodien. “White Lightning“ ist ein sehr nachdenklicher Rocksong, in dem die Band den Tod von Steve Clark verarbeitet. Alleine für diesen Song kann man sich Adrenalize in das heimische CD Regal stellen. Des weiteren können noch “Personal Property“, “I Wanna Touch You” und das abschließende ”Tear It Down” überzeugen.

Der Deluxe Edition von Adrenalize liegt eine Bonus CD bei. Der erste Teil der CD ist eine Aufnahme eines Gigs in einem Bonner Club, bei dem ich anno dazumal selber anwesend war. Das hat für mich einen Erinnerungswert, der zweite Teil der CD besteht aus B-Seiten, Live- und Akustikversionen. Als Def Leppard Sammler, wie ich einer bin, kann man das gebrauchen. Wenn man keiner ist eher nicht! Sehr schön ist das Queen Cover “Now I’m Here“, zusammen mit Bryan May, welches auf dem Freddy Mercury Benefiz/Gedenkfestival im Wembley Stadion aufgenommen worden ist.

Die Deluxe Version von Adrenalize ist für Hardcore Def Leppard Fans ein Muss, alle anderen, die vielleicht das Original auch schon besitzen, brauchen die Neuauflage des Album nicht unbedingt!



Rainer Janaschke



Trackliste
CD 1:
Let's get rocked 4:56
Heaven is 3:34
Make Love like a Man 4:16
Tonight 4:03
White Lightning 7:03
Stand up (Kick Love into Motion) 4:33
Personal Property 4:21
Have you ever needed someone so bad 5:24
I wanna touch u 3:38
Tear it down 3:40

CD 2:
Hysteria 7:17
Photograph 4:45
Pour some Sugar on me 5:09
Let's get rocked 5:46
You can't always get what you want 7:44
Little Wing 3:41
Tonight 4:24
Now I'm here 6:04
Two Steps behind 4:13
Tonight 4:16
Too late for Love 6:02
Women 6:34
Besetzung

Joe Elliot: Vocals
Phil Collen: Guitar
Rick Savage: Bass
Rick Allen: Drums

Hothouse Flowers - Little Wing
Bryan May - Now I'm Here


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