Musik an sich


Reviews
The Vision Bleak

The wolves go hunt their pray


Info
Musikrichtung: Death Metal / Epic Metal

VÖ: 31.08.2007

(Prophecy / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 38:32

Internet:

http://www.thevisionbleak.de


Vor zwei Jahren begeisterten Vison Bleak aus Franken mit dem orchestralen Konzeptwerk Capathia – a dramatic poem. Damit hatten sie sich sehr weit von ihren Death Metal Wurzeln entfernt. Diesen Weg, den auf Grund der eher limitierten Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Genre viele Bands gehen, setzen sie auf dem erneut recht bombastischen Werk The wolves go hunt their prey fort. Jedoch setzen sie in den neun Songs, an denen die beiden zwei Jahre lang gearbeitet haben, wieder etwas stärker auf Gitarrenriffs, ohne die neu gefundenen Elemente auszulassen.

So eröffnet "Amala & Kamala" zunächst ouvertürenartig mit tiefen Riffs, schwerem, symphonischem Schlagzeug und Chören. "She-Wolf" knallt dann mit starken Gitarrenriffs und manisch voran treibendem Schlagzeug richtig rein. Hier kommt auch schon mal ein großer Vorteil von Vision Bleak gegenüber Genre-Kollegen auf: Sie setzen nicht nur auf unverständliches Growling, sondern setzen auf weniger übertriebenen und durchaus verständlichen Gesang. Die anderen Passagen werden sehr abwechslungsreich mit gutem, tiefem Gesang oder narrativem Sprechgesang gewürzt. Die Sologitarre am Schluss gehört eindeutig zu den besseren der letzten Zeit und wird mit einsetzenden, tiefen Choreinspielungen verfeinert.

"The demon of the mire" legt dann los wie die Feuerwehr. Das Schlagzeug scheint sich zu überschlagen, bevor der bedrohliche Teil mit einem typischen aber interessanten Riff einsetzt. Auch hier sind wieder dezent Chöre eingesetzt, die den zwischen manisch und treibend schwankenden Song zu einer hörenswerten Komposition machen. Das zentrale Stück "The black Pharao triology" beginnt mit einer arabisch angehauchten Einleitung, die über den dunklen Keyboards hängt und dann von den Gitarren abgelöst wird. Zum Ende hin gibt es unheilvolle Chöre und Orchestrierungen und ein dunkles Stück Gothic leitet den nächsten Teil mit langsamen Perkussionen ein. Beim zweiten Teil kommen wegen der weiterhin vorhandenen Chöre und dem dunklen Gesang schon ein wenig Erinnerungen an die Sisters of Mercy oder Fields of the Nephilim, die Gitarren setzen aber den Weg der vorherigen Tracks fort und so entsteht hier ein weiteres, sehr abwechslungsreiches Stück. Abgeschlossen wird die Trilogie dann mit einem tiefen, sehr manischen Stück, das mit seinen Chören und Gitarren die Wände wackeln lässt.

Auch die restlichen drei Tracks halten das Niveau. Es gibt immer gut auf die Ohren, ohne dass die Musik zu stumpfem Gebolzte verkommt. Der Hörer findet immer interessante Nuancen, die die im Grunde harte Musik interessant und sogar recht leicht zugänglich machen. Heraus ragt hier "Evil is of old date", das für mich mit seinen Chören, seinem guten Schlagzeugspiel, den vielen Breaks und seiner vielfältigen Instrumentierung auch der Höhepunkt des Albums ist.

Vision Bleak ist ein erstklassiges Album gelungen, das sich nah genug an den Wurzeln aufhält um noch dem "Heimatgenre" der Band gerecht zu werden, aber auch weit genug entfernt, um innovativ und neu zu klingen.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Amala & Camala1:57
2She Wolf5:14
3The demon of the mire6:42
4The Black Pharraoh Triology: a.) Introduction3:21
5The Black Pharraoh Triology: b.) Part One The Shining The trapezohedron5:10
6The Black Pharraoh Triology: c.) The vault of nephren Ka6:02
7The eldrich beguilement4:58
8Evil is of old date4:51
9By our brotherhood with seth5:08
Besetzung

Ulf Theodor Schwadorf – Gesang, Instrumente
Alen B. Konstanz – Gesang, Instrumente


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>