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Chris Robinson Brotherhood

Anyway You Love, We Know How You Feel


Info
Musikrichtung: Roots/Jam/Blues-Rock

VÖ: 29.07.2016

(Silver Arrow Records / H'art)

Gesamtspielzeit: 46:43

Internet:

http://www.chrisrobinsonbrotherhood.com
http://www.facebook.com/CRBrotherhood


Die Chris Robinson Brotherhood bietet Classic Rock im besten Sinne. Amerikanischen Classic Rock. Die drei bisherigen Studioalben boten einen tiefen Blick in die nordamerikanische, musikalische Seele und ein buntes Potpourri aus Elementen von Blues, Country, Psychedelic- und Roots-Rock. Dabei fühlt man sich immer wieder an eine Hippie-Version der Allman Brothers oder The Greatful Dead erinnert.

Jetzt hat die Band um den ehemaligen Sänger der Black Crowes zum vierten Mal ein Studio geentert. Mit dabei hatte der Bandkopf nur ein paar Skizzen und lose Songentwürfe. Man wollte es locker angehen, ungehemmt improvisieren, eben einfach mal laufen lassen und sehen was passiert. Und so klingt Anyway You Love, We Knew How You Feel dann auch.

Und das liest sich jetzt negativer, als es gemeint ist. Klar, man muss zugeben: nicht jede Idee führt zu einem grandiosen Song. Denn am Ende sind die Stücke teilweise etwas zu verspielt und zu wenig fokussiert. Aber wer Freude daran hat leidenschaftlichen Musikern bei der Arbeit zuzuhören, hat hier mächtig Spaß.

Allerdings klingt die Platte anfangs etwas anders gepolt als zuletzt. „Narcissus Soaking Wet“ groovt sich noch gemächlich ein und tippelt dezent funky schon fast Funkadelic-like durch die ersten Minuten. Überhaupt verbreitet man des Öfteren soulig angelegtes Funk-Flair. Keyboarder Adam MacDougall hat dazu immer einen passenden Tastensound parat und injiziert dem Ganzen eine satte Ladung Psychedelic-Nebel. Das hat was. „Ain’t Hard But Fair“ ist ein solches Beispiel. Auch wenn die Nummer als Song an sich nicht so mitreißt. Da freut es einen, wenn die Brotherhood auch mal ungehemmt rockig wie bei „Forever As The Moon“ nach vorne treibt.

„Relax your mind“ lautet das gesungene Motto im gemütlich-lässigen „Oak Apple Tree“. Kann man auch gerne als Überschrift zu diesem Album stehen lassen. Das ist keine Kopf- sondern Bauchmusik. Etwas zudem man sich baumeln lassen kann. Trotzdem konnte die Band mit den ersten drei Platten mehr begeistern, da diese auch mehr memorable Ideen und Hooks in den Songs hatten. Trotzdem: nicht verkehrt!



Mario Karl



Trackliste
1Narcissus Soaking Wet7:05
2 Forever As The Moon5:00
3 Ain’t It Hard But Fair7:34
4 Give Us Back Our Eleven Days2:48
5 Some Gardens Green6:07
6 Leave My Guitar Alone6:08
7 Oak Apple Day7:27
8 California Hymn4:34
Besetzung

Chris Robinson (Gesang, Gitarre, Mundharmonika)
Neal Casal (Gitarre, Gesang)
Adam MacDougall (Keyboards, Gesang)
Tony Leone (Schlagzeug, Mandoline)


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