Musik an sich


Reviews
Central Park

Live at Theatron Munich (DVD)


Info
Musikrichtung: Prog-Rock

VÖ: 25.10.2013

(Transformer / Cargo)

Gesamtspielzeit: 73:00

Internet:

http://www.centralpark-band.de


Live at Theatron Munich ist eindeutig eine Sache für Fans. Von state of the Art kann hier keine Rede sein. Der Auftritt im mäßig gefüllten Münchner Amphitheater irgendwo im Stadtpark findet bei vollem Sonnenschein wohl irgendwann am Nachmittag statt. Sieht stark nach einem Eintritt frei Konzert aus, das sowohl von festen Zuhörern, wie von vorbei flanierenden Zaungästen betrachtet wird. Gefilmt wurde das Ganze mit einer Standkamera, die am hinteren Rand des Zuschauerrunds steht, so dass gelegentlich mal die Köpfe von vorbei gehenden Personen oder Karussellflügel durch das Bild gehen. Das gibt dem Ganzen einen entspannen Freizeit-Charakter, den man durchaus genießen kann.

Musikalisch ist an dem melodischen 80er Jahre Prog von Central Park nichts auszusetzen. Er wird routiniert und gekonnt in Szene gesetzt, ohne je in die Gefahr zu geraten steril zu wirken. Dass diese Band nie größer durchgestartet ist, setzt einen bei jedem neuen Tonträger, der seit der Reanimierung vor einigen Jahren erschienen ist, erneut kopfschüttelnd ins Erstaunen

Der No-Star-Status, den Central Park offenbar genießen, gibt den Münchnern die Freiheit auf jedes Gepose verzichten zu können. Artur Silbers Bühnenoutfit scheint den Bandnamen illustrieren zu sollen. So freizeitmäßig gekleidet trauen sich eigentlich nur Amis auf öffentliche Bühnen und das Auftreten von Jannine Pusch dürfte jeden Imageberater in den Wahnsinn treiben. Die Dame sieht eigentlich recht gut aus. Aber man fragt sich schnell, ob sie sich ihr Kleidchen von der Tochter oder der Enkelin geliehen hat. Und der – äh – Ausdruckstanz während der Instrumentalpassagen lässt an einen Workshop „Spiritualität“ am Fachbereich für feministische Theologie denken.

Insgesamt macht die DVD also eher den Eindruck eines Ferienvideos für die Familie. Wenn man das akzeptieren kann, wird man selber Teil der Familie (was ja sehr fanfreundlich ist) und kann die Musik in vollen Zügen genießen. (Alle anderen machen einfach die Augen zu.). Wer Orgelsoli, wie das bei „White Princess“, auf die Bühne bringt, darf zur Not auch in Ballonseide auf die Bühne.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Face the Space
2 Witness of today
3 Desert Angels
4 White Princess
5 Path of Mercy
6 Guns r’us
7 Don’t look back
8 Winterstorm
9 Another Part
Besetzung

Jannine Pusch (Voc)
York von Witten (B)
Jochen Scheffter (Keys)
Artur Silber (Dr)
Hans Ochs (Git)



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