Musik an sich


Reviews
Dianoya

Obscurity Divine


Info
Musikrichtung: New Artrock/Progmetal

VÖ: 2010

(Eigenvertrieb)

Gesamtspielzeit: 54:02

Internet:

http://www.dianoya.com
http://www.myspace.com/dianoya


Dass aus Polen in den letzten Jahren, besonders in den Bereichen Death- und Progmetal, interessante Musik kommt ist nichts Neues. Mit Dianoya versucht sich eine ganz neue Band in das Bewusstsein der Musikfans zu spielen. Und das ganz auf eigene Faust. Ich war jedenfalls nicht schlecht erstaunt, als das professionell aufgemachte Debüt der Band, verschickt von der Band selbst, in meinem Briefkasten landete. Und was es auf Obscurity divine zu hören gibt, erfreut die Ohren!

Die Newcomer Dianoya produzieren einen feinen Sound, dem man gerne das Etikett New Artrock aufklebt, der aufgrund der Härte aber auch gut in die Schublade Progmetal passt. Die Band verpackt ihre Ideen in meist überlange und epische Songs, die nicht selten einen postrockartigen Aufbau aufweisen, was aber nicht heißt, dass man sich nur darauf beschränkt die Songs wellenartig anschwellen zu lassen und am Ende über den Hörer hereinzubrechen. Aber auch hier stehen sich knüppelnde Metalparts und ruhige, fast ambientartige Teile gegenüber. Manchmal wird es auch regelrecht doomig schleppend und bedrückend.

Die Atmosphäre der Musik ist relativ kalt. Vor allem durch den Gesang. Selbst wenn er wie bei „Unsound Counterpart/Delusion Stigma“ auch mal etwas exaltierter wird. Die angenehme weibliche Unterstützung beim großen Schluss „Sepia“ tut der Wärme und dem Bauchgefühl gut. Dianoya gehen äußerst subtil zu Werke und spielen anfangs recht unbemerkt mit elektronischen Elementen und feinen Melodien, die neben den vordergründigen harten Gitarren und ausgedehnten Soli und Leads manchmal für eine regelrecht meditative Atmosphäre sorgen. Und diese ist das, was dieses Album auszeichnet. Das Ganze wirkt wie aus einem Guss. Ein Fluss aus Klängen, der zwar manchmal ziemlich stürmisch und aufbrausend ist, auf dem man sich aber ansonsten mit Genuss treiben lassen kann.

„Obscurity divine“ ist eine Überraschung im mittlerweile etwas überfüllten Genre. Der ganz große Wurf ist es zwar noch nicht, dafür fehlen der Band ein paar echte, umwerfende Knaller. Aber wenn man so weiter macht, holt man irgendwann zu etablierten Größen wie Riverside oder Porcupine Tree auf. Ein erster großer Schritt ist getan.



Mario Karl



Trackliste
1Brainwave7:21
2 Heartfelt Souvenir2:23
3 Dreamlack9:44
4 Severance10:47
5 Unsound Counterpart/Delusion Stigma6:16
6 Turbid Mind and Season Madness4:34
7 Darkroom2:24
8 Sepia10:33
Besetzung

Filip Zielinski (Vocals, Keys)
Jan Niedzielski (Guitar)
Maciek Papalski (Guitar)
Adam Pierzchala (Bass)
Lukasz Chmielinski (Drums)


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