Musik an sich


Reviews
The Chemical Brothers

Further


Info
Musikrichtung: Electronica / Big Beat

VÖ: 4.06.2010

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Gesamtspielzeit: 51:56

Internet:

http://www.thechemicalbrothers.com/


Herkunftsland: England
Arbeitet in: London
Album: 7. Studioalbum (Remixalben und Best Offs nicht mitgerechnet
vergleichbar mit:Chrystal Method, Portishead
Format: CD & Download

Die englischen Big Beat und Electronica Pioniere veröffentlichen mit Further Ihr erstes Album seit 2007 und erlauben es sich, sehr Ambient und experimentell daher zu kommen.
Das einführende “Snow“ started mit an Pink Floyds Astronomi Domine erinnernden Beats bevor es über einen sehr melodischen und poppigen Refrain noch zu einem kleinem Popsong wird. Das sich daran anschließende, fast 12 Minuten lange setzt "Escape Valocity" auf Kraftwerk erinnernde Keyboardteppiche und Sounds, unter dem ein schwerer Beat, der den Song schon fast zu Stonermusik, aber zumindest zu psychedelischer, elektronischer Spacemusik werden lässt. Einen gewissen Popfaktor können sich die Chemical Brothers natürlich auch hier nicht verkneifen, es bleibt aber ein psychedelisches Monstzrum, zu dem man trotzdem prima abtanzen und wegfliegen kann.
Am ehesten an die alten Hits erinnert das dann folgende “Another World“ bei dem die typischen Big Beats auf verzerrte Elektroniks zu einer klasse Melodie treffen.
“Dissolve“ geht dann wieder voll in die psychedelische Ecke und hier rockt die Band richtig. Keyboardlinien wie Sie Bands wie Hawkwind oder eben die frühen Pink Floyd nicht besser hinbekommen haben treffen auf trashige Big Beats und puckernde elektronische Perkussionen. Dieser Song würde so auch auf jedes moderne Psychedelik / Spacerockalbum passen.
“Horsepower“ ruft dann unüberhörbar Kraftwerk zurück auf den Plan. Deren früher Tekknobeat trifft auf sich ständig wiederholende Roboterstimmen und puckernde Keyboardsounds. Dem ganzen geben die Chemical Brothers jedoch einen eher dem Industrial entliehenen Sound mit. Melodisch sortierte Kakophonie. Das auch als Single veröffentlichte “Spoon“ knüpft mit den hymnischen Sounds und eingesetzten Vocals wiederum eher mit den poppigen Chemical Brothers an, doch auch in diesem Popsong gibt es eine kleine Überflutung mit psychedelischen Sounds.
Übrigens: Die Band kommt ganz entgegen Ihren bisherigen Werken komplett ohne berühmte Gastsänger aus. Sie wollte mit dem neuen Album ein Gesamtkunstwerk schaffen, deshalb wurden auch zu allen Stücken Videos erstellt. Und das Gesamtkunstwerk ist der Band gelungen. Further bietet 50 Minuten elektronische, tanzbar Psychedelik, in die man sich tief fallen lassen kann um dann abzuheben.
Die Chemical Brothers schaffen es, sich nocheinmal neu zu erfinden, ohne Ihre Identität aufzugeben. Hörer, die die Singlehits der Band erwarten, sollten vorsichtig sein, Musikfans, die ein offenes Ohr für das etwas andere Konzept haben, sind hier genau richtig.
Starkes Album



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Snow5:07
2 Escape Valocity11:57
3 Another World5:41
4 Dissolve6:22
5 Horse Power5:51
6 Swoon6:05
7 K+D+B5:40
8 Wonders of the Deep5:13
Besetzung

Tom Rowlands
Ed Simmons


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