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Desert Sun

Comedown


Info
Musikrichtung: Stoner Rock

VÖ: 13.07.2007

(Decibell Records/Radar)

Gesamtspielzeit: 50:16

Internet:

http://www.desert-sun.de


Bei diesem Bandnamen und dem Cover der CD kommt einem sofort folgender Gedanke: Nicht noch eine Stoner-Band! Und dieser Aufschrei ist in einem Genre, welches sich in ziemlich eng gesteckten Grenzen bewegt und in den letzten Jahren nicht gerade mit innovativen Acts glänzte durchaus angebracht. Besonders da der Stoner Rock momentan so etwas wie seinen zweiten Frühling erlebt und zahlreiche (überflüssige) Alben auf den Markt geworfen werden. Und auch die süddeutschen Desert Sun erfinden das Rad nicht neu, aber (und jetzt das große Aber) tun das was sie tun wirklich sehr gut und bringen den Fuß mit ihrem Album Comedown durchgehend zum mitwippen.

Vergleiche zu den beiden großen Bands von Josh Homme kommen erwartungsgemäß auf, doch setzen Desert Sun mehr auf Rockattitüde anstatt auf übertriebene Kifferromantik. Comedown drückt nach einem kurzen Intro unbarmherzig aus den Boxen, was die nächsten 50 Minuten auch so bleibt. Hier knirscht und kratzt es, während sich die Riffwalze ihren Weg durch die Gehörgänze bahnt. Wo Kyuss manchmal etwas sperrig waren oder die Queens of the Stone Age etwas versponnen wirken, setzen Desert Sun auf Eingängigkeit mit staubtrockenem Arschtrittfaktor, jedoch ohne ein gewisses Maß an Komplexität vermissen zu lassen. Um den eigenen Sound auch ein wenig abwechslungsreicher und interessanter zu gestalten, scheut sich die Band nicht auch mal Sitarklänge oder elektronische Spielereien in die einzelnen Songs einzubauen, was die Chose etwas aufpeppt.

Einzelne Songs herauszuheben ist nicht unbedingt notwendig, denn alle Stücke bewegen sich auf einem recht gleich bleibenden Niveau, auch wenn mancher sich ein wenig mehr Abwechslungsreichtum wünschen würde. Aber schließlich haben wir es hier mit einem Stoner Rock-Album zu tun. Dazu noch mit einem ziemlich guten. Wenn der Promoter von einer der besten deutschen Bands in diesem Bereich spricht, kann man gar nicht widersprechen und nur zustimmend mit dem Kopf nicken. Genrefreunde (insbesondere solche die mit dem letzten QOTSA-Album nicht warm werden konnten) sollten unbedingt in „Comedown“ reinhören, denn ansonsten könnten sie etwas verpassen.



Mario Karl



Trackliste
1Intro1:02
2Fortified4:13
3Cannelloni ride5:17
4The end4:26
5She rides5:22
6You lose3:56
7Once5:38
8Mud4:56
9The line4:07
10Uneasy4:02
11Comedown8:27

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