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"Run to the Hills", die offizielle Biographie von Iron Maiden - Wie die Jungfrau zum Beast kam




Info
Autor: Mick Wall

Titel: Run to the Hills – die offizielle Biographie von Iron Maiden

Verlag: I.P. Verlag, Berlin, 2005

ISBN: ISBN 3-931624-29-3

Preis: € 19,90

316 Seiten


Run to the Hills ist die offizielle Biographie zu Iron Maiden. Offenbar bedeutet das vor allem, das Haupt-Autor Mick Wall Zugang zu allen aktiven und den meisten ehemaligen Bandmitgliedern hatte, um sie noch einmal zum Geschehen zu befragen.

Bis zu dem Kapitel, das den Wechsel von Bruce Dickinson zu Blaze Bailey beschreibt, bestehen die Kapitelüberschriften fast durchgehend aus den Namen der neu zur Band stoßenden Musiker, die dann auch intensiv befragt werden. So entsteht ein dichtes Bild, das selten zur Einseitigkeit neigt. Häufig wirkt die Darstellung aus der Distanz der Jahre sachlich und abgeklärt. Auch die ihrer Zeit kontroversen (Personal-)Entscheidungen werden so verständlich, nachvollziehbar und akzeptabel. Wie bei den meisten Bandbiographien nehmen die Jahre des Aufstiegs den Löwenanteil des Buches ein- so steht der Satz “am 18. April brachte EMI das Album `Iron Maiden´ in die Plattenläden.“ auf Seite 105.

Selten bleiben kontroverse Bewertungen stehen. Eine Ausnahme ist das Verhalten von Bruce während des zweiten Teils der Fear of the Dark-Tour nachdem seine Entscheidung nach der Tour auszusteigen bekannt war. Er selber behauptet, auch danach das gegeben zu haben, was er konnte. Der Rest der Band ist bis heute der Auffassung, dass er sich nur noch dann ins Zeug gelegt hat, wenn genügend Kameras in Reichweite waren. Vor diesem Hintergrund wird der Wechsel zurück zu Bruce noch unverständlicher. Die Behauptung, er habe nichts mit kommerziell taktischen Überlegungen zu tun, bleibt wenig glaubwürdig.

Überhaupt ist die Behandlung kritischer Fragen offenbar schwieriger, je näher man der Gegenwart kommt. Das Fiasko mit dem Ed Hunter-PC-Spiel wird nicht thematisiert. Die Verärgerung vieler Fans und Sammler über eine CD-Veröffentlichungspolitik, die die alten Alben in immer neuen Ausgaben veröffentlicht, kommentiert Steve Harris lakonisch. “Ehrlich gesagt sind diese Typen dafür selbst verantwortlich – die haben mehr verdammtes Zeug von Maiden als ich. Wir betonen immer, dass man sich nicht alles kaufen muss!“ (S. 289)

Eine kleine, nicht sonderlich störende Schwäche des Buches besteht in der fehlenden Angabe, wann die verschiedenen Interviewzitate entstanden sind. Gerade in den Berichten aus der Zeit mit Blaze kann man sehr gut erkennen, dass diese Interviews vor dem Wiedereinstieg von Bruce gegeben wurden. Da verwirrt es dann gelegentlich schon, wenn enthusiastisch von der Zukunft mit dem neuen Mann gesprochen wird, der mittlerweile schon wieder Vergangenheit ist. Ein vernünftiges Zitieren mit Jahresangaben hätte da leicht Abhilfe schaffen können.

32 Bildseiten, davon 8 farbige, führen den Leser nicht nur durch die personelle Entwicklung der Band, sondern illustrieren auch die Verwandlungen des „sechsten, bzw. siebten Bandmitglieds“ Eddie. Schön wäre eine (bebilderte) Discographie gewesen. Dafür gibt es einen immerhin zwölfseitigen Index, der im Buch erwähnten Bands und Personen von Luciano Pavarotti über NSync bis zu den Sex Pistols.

Sehr brauchbar!


Norbert von Fransecky



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