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Musik an sich
 
WDR-Rockpalast kommt auf DVD!
 

Endlich mal ´ne Presse-Meldung, die das Herz eines End-Dreissigers höher schlagen lässt.

"Die MAWA Film & Medien hat mit der Fernseh Allianz einen umfassenden, exklusiven Kooperationsvertrag abgeschlossen. Unter diesem Vertrag werden unter der Federführung von Peter Rüchel (in den 70er und 80er für die Rockpaläste beim WDR zuständig; Red) zukünftig DVDs aus 25 Jahren WDR Rockpalast Archiv, sowie auch Neuproduktionen der Rockpalastserie erscheinen. Erste Produktionen dürfen im Herbst 2002 erwartet werden."

Warum ist dies Nachricht so genial? Weil der WDR-Rockpalast Fernseh- und deutsche Musikgeschichte geschrieben hat. Damals, als die Öffentlich-rechtlichen noch das TV-Monopol hatten, war der WDR mit seinen Live-Mitschnitten allen anderen deutschen Fernsehanstalten weit (!!!!) voraus.

Kronjuwel waren dabei die Rocknächte. Sie wurden am Wochenende, Freitags oder Samstags, real live übertragen, als Eurovisionssendungen in etliche Länder - vor der Zeit des Satelliten- und Kabelempfangs ebenfalls etwas ganz besonderes. Real live hieß, dass man auch alle Umbaupausen am Bildschirm mitverfolgen konnte. Überbrückt wurde diese Zeit mit Interviews, Kommentaren (die locker mit den realsatirischen Glanzstücken prominenter Fußballkommentatoren mithalten konnten) und Live-Schnippseln aus anderen Rockpalästen.

Die Rocknächte lösten Deutschland-weit Partywellen aus. Mit Bierkästen und anderen unverzichtbaren Zutaten versammelte man sich bei Freunden um die Glotze und die Stereoanlage, die den parallel ausgestrahlten Stereo-Ton lieferte. Daneben das Tape mit einem Stapel Musikcasetten. Dann hieß es warten - bis Sendeschluss. (Den gab es damals auch noch.) Denn Rockmusik hatte natürlich keine Chance, das "normale" Programm zu verdrängen.

Und dann irgendwann gegen 23/24 Uhr ging´s mit der ersten Band los. Wahnsinns-Atmosphäre in der Halle wie in den Wohnzimmern war garantiert. Der "spezial-event-Charakter" schlug auf Bands, Fans und alle anderen durch. Die Karten für die Grugahalle waren in der Regel schon lange bevor das Line up bekanntgegeben wurde ausverkauft. Bei in der Regel drei Bands mit je einer guten Stunde Spielzeit + opulenten Umbauzeiten war vor 4 Uhr morgens selten Schluss.

Ich erinnere mich an geniale Konzerte von John Cage, The Police, Mother Finest, Van Morrison, BAP (als erster deutschen Band) und und und....

Jetzt (siehe Presse-Meldung) wird es wohl auch für mich Zeit mir einen DVD-Player zuzulegen.

Norbert von Fransecky

 

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