Musik an sich


Reviews
Stefan Wesolowski

Kompleta


Info
Musikrichtung: Modern Classic / Contemporarary Music

VÖ: 18.05.2015 (2008)

(Mind Traveled Series)

Internet:

http://www.icidailleurs.com
http://www.wesolowskimusic.com
http://www.soundcloud.com/stefanwesolowskimusic


Stefan Wesolowski ist ein erst 30-jähriger polnischer Komponist, der bereits eine recht beachtliche Karriere hinter sich hat. Seit 2008 hat er inzwischen auf den verschiedensten Plattenlabels von der Kritik gefeierte Werke zwischen Moderner Klassik, Contempoary Music, klassischer Musik und Elektronik vorgelegt.

Nun veröffentlicht Mind Travel Series sein 2008 veröffentlichtes Debüt in remasterter Version neu und wenn man bedenkt, dass dieses Album bereits 2006 komponiert wurde und der Künstler seinerzeit erst 21 Jahre alt war, wird man beim Hören der neun Stücke sehr überrascht sein.

Stefan Wesolowski selbst singt nur mit seiner Baritonstimme im Duett mit Maja Siemenska, doch alle Kompositionen stammen von ihm und wurden mit Michal Jacaszek arrangiert. Dieser hat dem eigentlich auf Gesang und Streicher (zwei Violinen, eine Viola, ein Cello) basierenden Kompositionen elektronische Klänge hinzugefügt, die die dunkle, morbide und doch erhabene Stimmung wunderbar ergänzen. Die ersten sieben Stücke erfüllen den Raum mit dunklen Streicherteppichen, erhabenen, an mittelalterliche Gesänge erinnernde Satzgesängen und dazu eben die modernen, dezenten elektronischen Sounds. Ein dunkler Soundtrack, der ebenso an Gothikgrößen wie Dead Can Dance oder Faith and The Muse, wie eben auch an moderne Klassiker wie Johan Johansson erinnert. Ganz große Gefühlsmomente, dunkle Romantik und herzzerreißende Musik.

Das siebte Stück endet in den frei schwebenden elektronischen Sounds und Samples, die die ganze Zeit präsent, aber nur wenig hörbar waren. Das achte Stück beginnt dann wie ein Requiem, doch geht es nach kurzer Zeit in den neunten Track über und hier dürfen neben den mantrartigen Gesängen und Streichersounds dann auch erstmals elektronische Beats auftreten, die mit den sich dann hymnisch aufschwingenden Streichern dann den Höhepunkt des viel zu kurzen Albums langsam entwickeln. Schleppende Beats, elektronische Sounds die den Hörer umkreisen, die betörenden Gesänge – fantastisch.

Für einen Erstling eines so jungen Künstlers wirklich ein großartiges Album, das mit 30 Minuten leider viel zu kurz ist. Eine dicke Empfehlung an Fans der oben genannten Künstler, dazu genannt seien vielleicht noch Stoa.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Wezwanie
2 Akt Pokuty
3 Hymn
4 Psalmodia
5 Cylanne
6 Responsorium
7 Piesn Symeona
8 Modlitwa
9 Ant
10 Eyona DoNmp
Besetzung

Stefan Wesolowski: Gesang, Komposition
Maja Sieminska: Gesang
Michal Jacaszek: Elektronik
Robert Kwiatowski: 1. Violine
Julia Zietek: 2. Violine
Michal Markiewicz: Viola
Anna Smiszek-Wesolwska: Cello


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>