Musik an sich


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Wings

over America


Info
Musikrichtung: Rock / Pop

VÖ: 24.05.2013 (1976)

(Universal)

Gesamtspielzeit: 115:57


Von 1971 bis 1981 bestand die Band, die Paul McCartney nach dem Ende der Beatles zusammen mit seiner Frau Linda gegründet hat. 1976, als auf der USA-Tournee das Album Wings over America mitgeschnitten wurde, befanden sich die Wings auf dem Zenit ihrer Karriere. Mit Ausnahme des Debüts waren alle zuvor erschienen Alben in den USA auf den ersten Platz der Charts geschossen. In England gab es darunter „nur“ zwei Nummer eins Alben; die anderen beiden waren aber auch in den Top 5. Das leicht schwächere Debüt belegte immerhin respektable 11. (UK) und 10. Plätze (USA). Die 3-LP-Live-Scheibe wiederholte die Nummer 1 in den USA und kletterte in der Heimat der Band auf Platz 8.
Die nächste Veröffentlichung der Band war die Doppel-a-Seiten-Single „Mull of Kintyre / Girl’s School“, die als erste Single in Großbritannien mehr als 2.000.000 Mal verkauft wurde. Bis heute wurde dieser Rekord laut Wikipedia nur von Benefiz-Singles übertroffen.

Hört man sich das knapp zweistündige Programm von Wings over America an, meint man das souveräne Selbstbewusstsein der erfolgreichsten Formation, die je von einem Ex-Beatle ins Leben gerufen wurde, förmlich aufsaugen zu können. Viel Rock’n’Roll ist an Bord, ebenso viel Gefühl – und das nicht nur in den Balladen, etwas Pop und reichlich Hymnen für die Ewigkeit. Beatles-Klassiker, wie „Lady Madonna“ und „The long and winding Road“, die McCartney nur sparsam ins Programm genommen hat, passen wie angegossen ins Wings-Umfeld und machen unmissverständlich deutlich, welcher Beatle das Erbe der Vier aus Liverpool am authentischsten bewahrt hat.

Wie bei vielen Überflieger-Alben ist es extrem schwer hier Anspieltipps heraus zu puhlen.

Fantastisch ist die James Bond Titelmelodie „Live and let die“, eine Mini-Oper, fast so etwas wie die „Bohemian Rhapsody“ der Wings.
„I’ve just seen a Face“ bietet der Gitarre reichlich Gelegenheit los zu rotzen.
„Richard Cory“ zeigt die Band von ihrer humorvollen Seite.
Im Land der großen Glitzershows dürfte „You gave me the Answer“ hervorragend angekommen sein.
„Silly Love Songs“ ist mitreißende Nummer mit tollen Bläser- und Streichersätzen.
Und das Schluss-Triple, das mit dem Band-Klassiker „Band on the Run“ eingeleitet wird, ist noch mal eine Klasse für sich.

Wenn man sich dieses Programm vor der Kulisse von 60.000 Fans in Seattle vorstellt, bläst das einfach nur weg.

Der Re-Relaese kommt als Doppel-CD im Papp-Steck-Cover mit achtseitigem Booklet mit Fotos, Tracklist und ein paar Credits, aber ohne jede Liner Notes. Auch Boni jedweder Art fehlen.
Da bei Re-Releases die äußere Aufmachung noch einmal mehr Gewicht hat, sind mehr als 17 Punkte, die die Musik allein locker verdient hat, nicht drin.
Wer die ursprüngliche CD-Version im Schrank hat, hat keinerlei Grund noch einmal zuzugreifen. Damals war das Booklet noch wesentlich oppulenter.



Norbert von Fransecky



Trackliste
CD 1
1 Venus and Mars/ Rock Show/ Jet (10:20)
2 Let me roll it (3:45)
3 Spirits of ancient Egypt (4:05)
4 Medicine Jar (4:07)
5 Maybe I'm amazed (5:20)
6 Call me back again (5:16)
7 Lady Madonna (2:37)
8 The long and winding Road (4:29)
9 Live and let die (3:34)
10 Picasso's last Words (1:53)
11 Richard Cory (3:06)
12 Bluebird (3:44)
13 I've just seen a Face (2:12)
14 Blackbird (2:28)
15 Yesterday (1:49)

CD 2
1 You gave me the Answer (2:06)
2 Magneto and Titanium Man (3:21)
3 Go now (3:47)
4 My Love (4:15)
5 Listen to what the Man said (3:40)
6 Let 'em in (4:09)
7 Time to hide (4:55)
8 Silly Love Songs (6:05)
9 Beware my Love (4:59)
10 Letting go (4:34)
11 Band on the Run (5:47)
12 Hi Hi Hi (3:49)
13 Soily (5:44)
Besetzung

Paul McCartney (Voc, B, Piano, Ac. Git)
Linda McCartney (Voc, Keys)
Denny Laine (Voc, Git, B, Piano)
Jimmy McCulloch (Voc, Git, B)
Joe English (Dr, Voc)
Tony Dorsey (Posaune)
Howie Casey (Sax)
Steve Howard (Trompete, Flügelhorn)
Thaddeus Richard (Sax, Klarinette, Flöte)



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