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Interview mit Echo of Dalriada




Info
Gesprächspartner: Tadeusz & Echo of Dalriada

Zeit: 21.06.2004

Stil: Metal

Internet:
http://www.dalriada.at.hu

Das Ungarn weit mehr als nur die Pussta zu bieten hat, nämlich auch gute und harte Musik, bewiesen Echo of Dalriada schon mit ihrem Demo, das durch Enthusiasmus, Talent und einen eigenständigen Stil überzeugte. Nun befindet sich die Band mitten in den Aufnahmen zu ihrem Debütalbum, was Grund genug für mich ist, einmal ausführlich nachzufragen und vielleicht den ein oder anderen Leser auf diese außergewöhnliche Band aufmerksam zu machen.

Könnt ihr uns kurz die Geschichte von Dalriada erzählen?

Die Band Echo of Dalriada existiert eigentlich in der jetzigen Form (und unter diesem Namen) erst seit Februar 2003, davor war die Aufstellung über längere Zeit hinweg nicht komplett, andererseits hat sich auch unser Stil zu diesem Zeitpunkt erst vollständig herausgebildet. Seitdem kam es auch zu regelmäßigen Auftritten und den Studioaufnahmen.

Warum gab es in den Anfangsjahren einen so häufigen Wechsel der Musiker?

Nun, das lag höchstwahrscheinlich an den fehlenden Ambitionen der kommenden und gehenden Musiker, die meisten von ihnen nahmen die Sache längst nicht so ernst wie wir, oft war aber auch ihr Können nicht ausreichend genug. Da wir in einer recht kleinen Stadt wohnen hat man in dieser Hinsicht und natürlich auch was unseren Stil angeht nicht zu viele Möglichkeiten.

Ist das Line-Up nun komplett oder sucht ihr noch weitere Mitglieder?

Ja, Gott sei dank scheint die jetzige Aufstellung recht stabil zu sein. Wir sind komplett!

Wie hat sich im Laufe der Zeit eure Musik verändert?

Die Vorband von Echo of Dalriada (Steelium, entstanden um 1998) spielte noch Heavy Metal im klassischen Manowar, Hammerfall und Blind Guardian-Stil. Seitdem kamen durch die Musikerwechsel und die Ausdehnung unseres Line-Ups (Keyboard, weiblicher Gesang) viele neue Ströhmungen zusammen, die Musik wurde härter, was z. B. das Schlagzeug angeht, aber auch melodischer, durch den Gesang von Laura. Wir verwenden zur Zeit einige Elemente aus der Richtung Death, Folk und Symphonic.

Welche Bands hört ihr privat?

Sehr verschieden, eigentlich von klassischer Musik bis hin zu Black Metal von allem etwas. Bands, die auf uns gewirkt haben sind z. B. Opeth, My dying Bride, Katatonia, Morbid Angel etc.

Schreibt ihr die Lieder zusammen oder wer ist dafür zuständig?

Den Großteil der Riffs schreibt unser Frontmann Andris, aber auch Gergõ, unser Keyboarder trägt einiges dazu bei. Was den Aufbau, Tempo und Struktur der Songs betrifft, sind dafür Andris und ich zuständig, wir setzen die einzelnen Teile zu einer Einheit zusammen.

Wie würdet ihr euren heutigen Stil beschreiben?

Das ist schwierig! Sehr melodiös, harte Drums, symphonisch, mit deathmetal-angehauchten Gitarrenriffs und natürlich den ungarischen Folkelementen. Eigentlich fragen wir uns das auch dauernd, keine Ahnung...

Wie seid ihr auf die Idee gekommen ungarisches Volksliedgut mit in eure Songs aufzunehmen?

Die Initiative ging von unserem Frontmann aus, der sich ernsthafter mit den ungarischen Traditionen und der Geschichte des Landes auseinandersetzt. Die Klangwelt des ungarischen Volksliedguts steht unserer Musik nunmal sehr nah.

Singt ihr deshalb auch auf ungarisch?

Unter anderem. Der Hauptgrund ist allerdings, daß unsere Texte eigentlich genau so wichtig sind, wie die Musik selbst und diese Themen kann man, unserer Meinung nach am ehesten in der Muttersprache wiedergeben.

Auf eurem ersten offiziellen Demo habt ihr die "Barden von Wales" verarbeitet und "Dalriada" bedeutet so viel wie Kriegsschrei oder Kriegslied. Das legt die Vermutung nahe, dass ihr euch viel mit Geschichte beschäftigt. Handeln eure Text über historische Ereignisse?

Einige schon. Die Barden von Wales ist eine Ballade eines sehr bekannten ungarischen Dichters, die einen authentischen Hintergrund bearbeitet (Okkupation von Wales, durch König Edward, im 12. Jh.). Allerdings beschränken wir uns nicht ausschließlich auf historische Themen, unsere Lieder handeln oft auch von eigens geschriebenen "Legenden", der mittelalterliche Hintergrund bekommt jedoch eine führende Rolle.

Werden eure Texte auch von Filmen, PC-Spielen oder politischen Themen beeinflusst?

Nein.

Wer schreibt die Texte?

Die meisten unser Frontmann, aber manchmal auch Laura, oder unser Bassist.

Mit Laura habt ihr eine talentierte Sängerin in euren Reihen. Was haltet ihr allgemein von Frauen im Metal?

Sie sind auf jeden Fall eine Bereicherung für dieses Genre, und das meine ich jetzt nicht nur, was den klassischen (melodischen) Heavy Metal betrifft. Was Frauen z. B. im Death Metal produzieren können, sieht man ja eindeutig am Beispiel von Arch Enemy!

Wie beurteilt ihr die Szene in Ungarn? Gibt es viele Metal Bands?

Sehr viele, allerdings bewegt sich ihr Großteil nur in der Underground-Szene. Dort findet man des öfteren einige sehr herausragende Talente, die jedoch den Durchbruch, aufgrund des kleinen ungarischen Marktes nur sehr selten schaffen. Die "bekannten" ungarischen Metalbands sind im Allgemeinen recht niveaulos und reiten seit Jahren auf den gleichen abgedroschenen Klischeess herum.

Was haltet ihr von der Szene in Deutschland?

Tja, die Undergroundszene ist uns vollkommen unbekannt, bisher hatten wir noch keine Gelegenheit, in Deutschland aufzutreten, daher haben wir uns hauptsächlich auf den ungarischen Kreis konzentriert. Was die bekannten Bands angeht (Rage, Blind Guardian etc.) kann man sich nicht beklagen...

Wie ist eure Meinung dazu, dass der Metal kommerziell ausgeschlachtet wird?

Solang die Gemeinplätze des sterbenden Kriegers mit blutigem Schwert und zerfetzten Lederhosen auf einem davonbrausenden Motorrad immer noch von einigen Vertretern der Szene ernst genommen werden, wird sich daran höchstwahrscheinlich nichts ändern. Auch was die extremere Szene des kirchenabfackelnden, ziegenopfernden, blutspuckenden, sich selbst zur Schau stellenden und als Gesandten Satans bezeichnenden Blacksters betrifft, sehe ich keine allgemeine Anerkennungsmöglichkeit des Metals. So braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn man als "vertrottelter Metalfreak" verpönt wird. Ich meine, daß es genügend Metalbands gibt, die auch ohne ihre extravaganten Darstellungsweisen verehrt werden könnten. Es geht doch letzendlich um Musik verdammt, oder was ?

Da gebe ich dir allerdings recht! Euer erstes Demo ist grade mal ein halbes Jahr alt und schon seit ihr wieder im Studio. Was hat euch veranlasst nach so kurzer Zeit neues Material aufzunehmen?

Zwei-drei Monate nach Erscheinung unseres Demos wurden wir von einem ungarischen Herausgeber darauf angesprochen, ob wir nicht noch mehr von dieser Musik hätten, da er recht beeindruckt war. Eigentlich war es auch unser Ziel, uns mit dem Demo sozusagen vorzustellen, und das hat geklappt. Wir warteten nur noch auf einen geeigneten Vermarkter.

Was können die Fans von eurem Album erwarten?

Einerseits den Stoff des Demos, allerdings in richtiger Studioqualität und einige sehr harte Songs aus knapp vier-fünf Jahren Schaffenszeit. Mit anderen Worten, recht viel!!!

Wie sehen eure Zukunftspläne aus?

Jede Menge Konzerte geben, hauptsächlich im Ausland, unser nächstes Album aufnehmen, evtl. einen westlichen Herausgeber finden, allgemeine Anerkennung, wenns geht, was Europa betrifft...

Sodele, das war es auch schon. Danke fürs Interview! Bleibt nur noch zu sagen viel Glück weiterhin und die letzten Worte gehören euch!

Glaubt uns Leute, Ungarn hat mehr zu bieten als nur Pußta und Paprika!!!


Daniela



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