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Adaro - Minnenspiel
Bereits erschienen (Steamhammer/ SPV)
Modernes Mittelalter
Cover
Trackliste:
1. Mich wundert harte 3:52
2. Ich zoch mir einen Valken 4:46
3. Minnenspiel 3:38
4. Der Schall 2:41
5. Winnenden 3:45
6. Wigen wagen 4:51
7. Wan si dahs 4:01
8. Tandaradei 3:08
9. Min Vrouwe ist quot 4:34
10. Owe diu Minne 3:35
11. Do taget ez 4:02
12. Muget ir schouwen 4:06
13. Swie du wilt 3:34
14. Rosen rot 5:22
 

Wenn eine Band bei Steamhammer erscheint und ihre mittelhochdeutschen Texte von Schalmei und Krummhorn begleitet vorträgt, erwartet man selbstverständlich einen neuen Mittelalter-Metal-Crossover-Act. "Mich wundert harte", den Opener von "Minnenspiel", betrachtete ich folglich beim ersten Durchhören als eine Art Intro. Bei "Ich zoch mir einen Valken" dachte ich noch, das wird sich doch wohl noch ändern. Spätestens bei "Der Schall" muss dann aber auch dem unbeweglichsten Geist klar werden, dass er von falschen Ausgangsvoraussetzungen ausgegangen ist.

Aber es muss ja nicht immer nur negativ sein, wenn Erwartungen enttäuscht werden.

Sucht man Vergleichsgrößen zu Adaro, wird man auf dem aktuellen Mittelalter-Metal-Markt nicht so schnell fündig. Man muss entweder gut 25 Jahre in die Vergangenheit gehen - und landet bei Ougenweide, den weniger politisch, als eher lyrisch orientierten Begleitern der Spät-Hippie-Aera, oder man geht in den Underground. Dort findet man die Berliner Watering Eye, die sich allerdings noch ruhiger und vor allem internationaler an alter europäischer Musik vergreifen. Dennoch können Adaro gerade für Watering Eye-Fnas ein gefundenes Fressen sein, da WE sich in den letzten Monaten mehr mit Kindermusicals beschäftigt haben und ihre Fans auf neues reguläres Material warten lassen.

Ein Name allerdings, der mir beim Hören von "Minnenspiel" immer wieder durch den Kopf ging, scheint auf den ersten Blick völlig fehl am Platz zu sein. Es handelt sich um die Spät-80er-Werke von Heinz Rudolf Kunze, dem rockigsten Liedermacher Deutschlands bzw. dem intelligentesten Deutsch-Rocker. Aber Stücke wie sein "Stirnenfuß" hätten auch auf dieser Adaro-Platte bruchlos ins Programm gepasst.

Insgesamt stellen Adaro damit eine erfreulich eigenständige Erscheinung auf dem boomenden Martk der Mittelalterverwertung dar, die kaum einer Sparte, wie Rock, Pop, Liedermacher zuzuordnen ist.

17 von 20 Punkte

Norbert von Fransecky

www.adaro.de

 

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