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Musik an sich

Interview mit Libido Airbag

Meiner Meinung nach ist der Grind, Porno, etc. Core allgemein auf dem Vormarsch. Das hat zur Folge (positiv wie auch negativ), das sich immer mehr Bands dieser Richtung verschreiben. LIBIDO AIRBAG? Für viele auf den ersten Blick Neueinsteiger, die mit BARREL BLOW JOB ihre erste CD im Rücken haben. Doch da liegt ihr Falsch. Denn LIBIDO AIRBAG gibt es schon seid dem Split von GUT und sie sind schon seid 1994 produktiv dabei. Doch mit BARREL BLOW JOB haben sie den ersten Kracher im Jahre 2001 geliefert, der auch durch "Metal Merchant" vertreten wird und so eine größere Masse erreichen wird, als die CDs davor.

Musik an sich:
Wie siehts aus, das hat sich doch bestimmt positiv ausgewirkt, oder wie steht ihr zueinander?

Libido Airbag:
Na ja, was heißt positiv ausgewirkt. Wäre die Frage wie man das für sich definieren kann. Klar ist es cool wenn man mehr Leute erreichen kann, unsere erste CD "Knee Deep in her Pussy" wurde ja in Australien herausgebracht, da ist es nun mit der neuen für die Leute schon besser und einfacher an das Teil ranzukommen. Im Prinzip haben wir beide aber nie unbedingt viel wert drauf gelegt, was so typische Ziele angeht die man als Band hat, und wohl auch haben sollte, bekannt und immer bekannter zu werden. Libido Airbag ist aus nem Spass entstanden und so wird das auch bleiben, wir werden neue Sachen aufnehmen wenn wir Bock haben, genauso werden wir länger nichts machen wenn wir eben keinen Bock haben.

MAS:
Wie seid ihr eigentlich auf die Musikrichtung gekommen? Für viele birgt der Begriff "Techno und Grind Core" eher ein Zusammenschluß von zwei Musikrichtungen, die von den Anhängern her nicht viel Unterschiedlicher hätten sein könnten. Und der Name "Industrial Techno Porno Grind" ist ja nun nicht gerade ein weitläufiger Begriff, der für alle gleich durchschaubar ist.

LA:
Wir hatten jetzt keinen bestimmten Plan, dass wir hier ein komplett neues Ding machen wollten oder sonst irgendwas. Olli und ich kennen uns schon ewig lange, nachdem dann mit GUT Essig war hatten wir wieder mehr Kontakt und ich war zu der Zeit etwas am rumtüfteln mit Samplern usw. und hatte zu der Zeit schon einiges ausprobiert mit Gitarrensamples usw. So haben wir anfangs dann eher spontan entschieden mal was zu machen und rauszubringen und so nach und nach haben wir dann einfach die Möglichkeiten die man auf diesem komplett elektronischen Sektor hat genutzt und unseren Sound eben einfach erweitert und so ist dann nun etwas entstanden was auch unsere Einflüsse die wir beide haben, sei es Filme oder sonstwas, aber vor allem andere Musikrichtungen eben wiederspiegelt.

MAS:
Was ich mir noch schwer vorstellen kann ist die Live-Umsetzung. Ist überhaupt ein Drummer dabei, oder wird der Computer eingesetzt? Seid ich Mortician gesehen hab, würde mich selbst ein Drummer nicht mehr wirklich Überraschen.
LA:
Also Live Umsetzung ist wohl und wird auch wohl nie richtig drin sein. Mir selber gehts da nicht unbedingt darum ob da jetzt richtige Musiker da stehen oder nicht, würde sowieso nicht zu uns passen da in so nem typischen Band - Szenario - Rahmen auf der Bühne zu stehen. Das Ganze müsste eher so als Entertainment Show rübergebracht werden, mit viel drumherum, Animationen, Videos, ne Menge Mädels und was sonst noch alles. Dass die Musik nur vom Dat käme wäre uns im Endeffekt völlig egal, umsetzbar auf normale Instrumente wäre es sowieso nicht und auch völlig uninteressant. Im übrigen hatten wir sowieso noch keinen "richtigen" Auftritt, bei der Release Party von Stuhlgang Records von der neuen CD hatten wir eine etwa 30 Minütige Einlage geboten, was ich jetzt aber nicht unbedingt als Konzert werten möchte, da einfach Show-mäßig noch einiges kommen sollte in punkto Live-Geschichten. Lustig und spaßig wars aber trotzdem und im Endeffekt gehts wohl auch um genau das.

MAS:
Was mir bei euren CDs immer etwas schwer fällt, ist das Mitsingen. Gibt es wirklich Texte, oder wird das Gegrunze mehr als zusetzlicher Effekt eingesetzt?

LA:
Also das jemand ernsthaft ans Mitsingen gedacht hat ist jetzt doch sehr interessant. Hehe. Da darf jeder seiner Fantasie freien Lauf lassen, denn Texte gibts nicht wirklich und sind unserer Meinung auch völlig unnötig. Die Vocals sind aber natürlich son`n Grundstein eben und natürlich nicht wegzudenken, gehören zum Gesamtbild. Texte werden wir aber nie haben, im Endeffekt haben wir sowieso nichts zu sagen und bevor wir irgendso`n an den Haaren herbeigezogenen Schrott daherträllern lassen wirs lieber.

MAS:
Dringen wir kurz ins politische vor. Eure Cover sind ja nun auch nicht gerade "sauber". Wer hat die Ehre, sich immer diese schönen Cover zu gestalten und gab es in dieser Hinsicht schon Probleme mit Zensur?

LA:
Bei "Barrel Blow Job" ist mir bis jetzt noch nichts bekannt, allerdings hatte ich etwas Schwierikeiten beim Zollamt damals als wir die erste CD aus Australien bekommen hatten. Mann wollte das gesamte Material beschlagnahmen und beim Bundesamt für Jugendgefährdete Schriften oder was weiß ich was zur Prüfung vorlegen, ich konnte diese Geschichte aber dann doch noch umgehen.
MAS:
Auf BARREL BLOW JOB sind wie immer ein paar Szenen aus Splatter bzw. Hardcorefilmen dabei. Zu GUT Zeiten noch fasst bei jeden Lied vertreten und in irgendwie härterer Art. Wieso haben sich die Ausschnitte geändert? Reiner Zufall?

LA:
Also was die Jungs damals bei GUT bewegt hatte, dazu kann ich nicht viel sagen. Wir verwenden halt eben Material aus Filmen die wir selber cool finden. Härter? Weiß ich nicht. War`s vielleicht damals... nur... würden wir sowieso nie diesem "ich muss jetzt unbedingt ein superheftiggrausames Sample aus einem total undergroundigen Splattermovie" Klischee was in den Hintern blasen. Ist einfach zu billig und schon zu abgedroschen.

MAS:
Die letzten 3 Fragen:
1. Möchtest du uns noch irgendeine CD an´s Herz legen?
2. Wie siehst du die Szene momentan zu früher und heute?
3. Letztes Wort zu den Leuten, die auf eure Mucke stehen?

LA:
1. Natürlich, unsere.
2. Kann ich nicht viel dazu sagen, da ich Anfang der neunziger schon eigentlich nicht mehr in dieser Szene bin.
3. Ihr habt einen verdammt guten Geschmack.
Jonas