Musik an sich


Reviews
James Burton/Albert Lee/Amos Garrett/David Wilcox

Guitar Heroes


Info
Musikrichtung: Rock/Country Rock/Blues

VÖ: 08.05.2015

(Stony Plain)

Gesamtspielzeit: 63:55

Internet:

http://www.bluesweb.com/p_home.php3
http://www.in-akustik.com/


Vier “Gitarrenhelden” haben ihre Fender Telecaster-Gitarren ausgepackt und dieses Konzert bestritten, eingespielt live auf dem Vancouver Island MusicFest, am 12.Juli 2013. Alle vier Gitarristen haben einen verschiedenen musikalischen Hintergrund. Dazu nun etwas mehr.
James Burton, geboren 1939, spielte auf dem Klassiker Suzie Q. von Dale Hawkins und war lange Zeit Hausgitarrist von Elvis Presley. Nebenbei bestritt er unzählige Sessions im Country-Bereich, sei es mit Merle Haggard oder mit Gram Parsons, oder in der Hot Band von Emmylou Harris. Sein Nachfolger dort war Albert Lee, 1943 in England geboren. Davor machte er sich allerdings einen Namen als Mitbegründer der legendären britischen Band Heads, Hands And Feet. Später unterstützte er auf Touren Eric Clapton und spielte diesen oft genug an die Wand, nebenbei betreibt er noch das Projekt Hogan’s Heroes.
Die beiden übrigen Kollegen sind weniger bekannt, zu Unrecht, hinterließen sie doch beide Spuren bei der Band Great Speckled Bird, und Amos Garrett, geboren 1941, arbeitete später oft mit Paul Butterfield, Doug Sahm und anderen zusammen. 1949 geboren, ist David Wilcox das Küken der ‘Fantastischen Vier‘. Als Kanadier war er weitestgehend im dortigen Land tätig und spielte auch für Maria Muldaur.

Nun, diese Besetzung klingt traumhaft, ist jedoch noch lange kein Garant dafür, auch angemessene Musik der Superlative vorgelegt zu haben.
Und so großartig ist es dann auch nicht gewesen, das Ergebnis dieser Zusammenarbeit. Unbearbeitet, wahrscheinlich direkt vom Soundboard abgenommen, gelangte die Musik wohl direkt auf die CD.
So muss man sich auf einen recht rauen und rohen Sound einlassen, der auch alle Patzer bis ins Detail nachzeichnet. Schließlich darf sich jeder Profi auch einmal verspielen. Den professionellsten Eindruck hinterlässt für mich Albert Lee.
Ein Blick auf die Trackliste verrät, dass man sich in sicheres Fahrwasser begeben und allzu bekannte Songs herangezogen hat. Unbestritten ist dieses Ereignis von gewisser historischer Bedeutung, denn so oft treffen solche Urgesteine nicht unbedingt zusammen.

Doch das musikalische Ergebnis ist mehr als Pflichtübung denn als Kür anzusehen.
Jedoch diese Pflicht wird sehr zufrieden stellend erfüllt, daran lässt sich gewiss nicht rütteln.
Auf jeden Fall – to whom it may concern – wie der Brite sagt, mir macht es schon Spaß, unbeschwert zu genießen, ein Flop ist es sicher nicht.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 That’s All Right (Mama) [Crudup] (5:18)
2 Susie Q [Broadwater, Hawkins, Lewis] (5:26)
3 Sleep Walk [Ann, John & Santo Farina] (4:13)
4 Leave My Woman Alone [Charles](7:39)
5 You’re The One [Lane] (7:57)
6 Comin’ Home Baby [Dorough, Tucker] (4:32)
7 Flip, Flop And Fly [Calhoun, Turner] (4:32)
8 Only The Young [Seals] (6:15)
9 Polk Salad Annie [White] (5:44)
10 Bad Apple [Wilcox] (6:29)
11 Country Boy [Lee, Colton, Smith] (5:54)

Besetzung

James Burton (guitar)
Albert Lee (guitar, vocals - #1, 4, 11)
Amos Garrett (guitar)
David Wilcox (guitar, vocals - #5 7, 10)
Jon Greathouse (vocals - #2, keyboards)
Will MacGregor (bass)
Jason Harrison Smith (drums, background vocals)



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