Musik an sich


Reviews
180° Virvar

Choice Is [insert words]


Info
Musikrichtung: TripHop, Pop

VÖ: 01.01.2013

($coOp Records)

Gesamtspielzeit: 35:07

Internet:

http://www.180graderVirvar.dk
http://www.facebook.com/180Virvar
http://www.scooprecords.dk


In seiner Heimat Dänemark konnte das Musikkollektiv von 180° Virvar mit seinem zweiten Album Choice Is [insert words] schon sehr gute Kritiken einheimsen. Und wenn man sich die Musik in aller Ruhe anhört, dann erkennt man, dass der gebotene TripHop und Pop diese guten Kritiken auch wirklich verdient hat und dass die Gruppe gut daran tut, das Album nun europaweit zu veröffentlichen und auch verstärkt bei ihren europäischen Nachbarn für Choice Is [insert words] zu werben.

2004 in Kopenhagen gegründet, war 180° Virvar zunächst stark von Massive Attack und Konsorten beeinflusst. Ein wenig hört man das auch noch im aktuellen Sound, doch ist man inzwischen mehr in Richtung einer sehr skandinavisch dunklen Seite eingetaucht und kann so mit einer recht eigenen Mischung verschiedenster Einflüsse überzeugen. Handwerklich ist das ohne jeglichen Makel, nein, hier werden viele kleine Ideen eingearbeitet, die sich erst mehrmaligem Hören erschließen. Und dennoch wirkt der Sound nicht überproduziert sondern stellenweise sogar luftig arrangiert. Das ist sehr durchdacht und klingt dennoch sehr natürlich. Ein weiterer großer Pluspunkt ist der Gesang von Nana Rytter Nielsen, welche die zum Islam konvertierte Leonora Christine ersetzen musste (daher auch der Songtitel “We Lost A Friend To Religion Who Lost A Friend To Religion“) und die viel zum Gesamtsound von 180° Virvar beiträgt. Ihr fragiler Gesang passt perfekt zur Musik und nimmt ihr manchmal auch ein wenig an Schärfe. So bildet sich eine geschlossene Einheit.

Ich bin sehr positiv angetan von Choice Is [insert words]. 180° Virvar könnten mit dem Album eine größere Fangemeinde gewinnen auch wenn die große Masse und vor allem für die gleichförmigen Radiostationen wohl kaum etwas von dem Album mitbekommen werden. Hier entwickelt sich jedenfalls ein musikalisches Kleinod. Unbedingt antesten!



Ingo Andruschkewitsch



Trackliste
1Meadow2:01
2 We Lost A Friend To Religion Who Lost A Friend To Religion3:12
3 Mystics2:57
4 Adaptation3:43
5 Corrosion1:42
6 Erosion3:54
7 Mirage2:33
8 Knife4:24
9 Decay3:56
10 Synergy3:03
11 Ocean3:42
Besetzung

Anders Guldberg: guitar, keyboards, vocals, others
Nana Rytter Nielsen: vocals
Casper Clemmensen: vocals, bass
Viggo Vikmann Pedersen: guitar
Esben Wilde-Brandt: drums
Adnan Bejtovic: keyboards

Gäste:
Jonas Nake: keyboards (2 & 11)
Henrik Marstal: cello (1)
Christian Back: vibraphone (1 & 6)
Mathias Lyhne: programming (2, 8 & 10)
Avi Solomon: percussion (3 & 10)
Christine Hill: vocal (2 – sample taken from the track „Intersection“ by Test,Auditorium)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>