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Last Chance To Reason

Level 2


Info
Musikrichtung: Prog Metal

VÖ: 27.05.2011

(Prosthetic Records / Sony Music)

Gesamtspielzeit: 43:51

Internet:

http://www.myspace.com/lastchancetoreason


Puh, das ist mal harter Tobak den Last Chance To Reason hier servieren! Eingebettet in ein Tron-mäßiges Computerspielkonzept zelebriert das Sextett eine sehr eigene Version von progressivem Metal. Pate standen dabei technische Koryphäen wie Dream Theater oder Cynic. Man darf sich aufgrund dieser Fakten also nicht wundern, dass es beim Level 2 ihres Abenteuers ziemlich kühl und steril zugeht.

Platz für richtige Emotionen lassen Last Chance To Reason nicht allzu viele. Wie im Rausch und etwas unkoordiniert hetzt man hier von Stück zu Stück - ohne dass man meist so richtig erkennt wo das eine endet und das andere beginnt. Alles geht ineinander über und erzeugt dadurch eine durchgehende Klangkulisse, der ein wenig die Luft zum Atmen fehlt. Ein Sinneoverkill sondergleichen. Das hat durchaus seinen Reiz, wenn die Band mit halsbrecherischen Gitarrensoli, peitschenden Keyboardpassagen und mathematischen präzisen Breaks und krummen Takten rumspielt. Dazu gibt es immer wieder klare Melodielinien. Leider werden sie öfter auch vom etwas ausdruckslosen Gesang nur angedeutet.

Mit Level 2 geht es mir tatsächlich wie mit so vielen modernen und beliebten Computerspielen: Eine hammergeile Grafik und erstaunliche Effekte, aber eine langweilige und flache Handlung. Schade. Denn die Band hat es spielerisch so richtig drauf und lässt in der Hinsicht nix anbrennen. Und wenn die Jungs wollen, kommen dabei auch ziemlich unterhaltsame, futuristische Titel wie „The prototype“ oder „Portal“ heraus. Aber im Ganzen kommt sich wie beim Spielen von R-Type früher vor: Das Teil ist bockschwer und am Ende ist man doch froh, die aktuelle Stufe gemeistert zu haben. Aber ob man es ein zweite mal durchspielen möchte…? Last Chance To Reason kommen als absolute Nerds rüber und sind genau für dieses Klientel zu empfehlen. Die Konsequenz mit der die Band ihr Konzept durchzieht, ist schon lässig. Unmutige Proghörer, die mehr auf echte Songs als Geräuschtexturen stehen, sind also gewarnt!



Mario Karl



Trackliste
1Upload complete5:32
2 Coded to fail2:56
3 Taking control1:29
4 Temp files3:36
5 Programmed for battle4:34
6 Portal5:12
7 The parbolic2:44
8 The linear6:30
9 The prototype5:34
10 Apotheosis5:43
11
Besetzung

Chris Corey (Bass)
AJ Harvey (Gitarre)
Mike Lessard (Gesang)
Brian Palmer (Keyboard)
Evan Simmons (Schlagzeug, Programming)
Tom Waterhouse (Gitarre)


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