Musik an sich


Reviews
Pinmonkey

Big shiny cars


Info
Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 07.03.2006

(Back Porch Records/EMI)

Gesamtspielzeit: 44:08

Internet:

http://www.pinmonkey.net


Das Warten der Fans hat nun endlich ein Ende – mit Big shiny cars veröffentlichen Pinmonkey das lang ersehnte Nachfolgealbum zu ihrem fantastischen Debütalbum aus dem Jahr 2002. Das ehemalige Quartett besteht nun aus dem Trio Michael Jeffers, Michael Reynolds und Mike Crouch, doch die Musik der Band hat sich dadurch in keiner Weise geändert.

Der erfrischende Stil aus dem Debütalbum konnte scheinbar mühelos konserviert werden und lässt auch das neue Werk wieder unbeschwert und locker aus den Lautsprechern klingen. Die Band präsentiert eine harmonische Mischung aus modernen, zeitgemäßen New Country Klängen und bodenständigem, traditionell verwurzeltem Akustik Country.
Die dabei entstandene Kombination aus akustischen Klängen von Gitarre, Dobro, Banjo oder Mandoline, den feinen Steel Guitar Linien und den knackigen E-Gitarrenparts - unterstützt von dezenten Keyboard-Klängen - trifft genau die Mitte um einerseits herrlich erdig, ursprünglich und leicht bluegrassig zu klingen und auf der anderen Seite die Frische der modernen New Country Musik mit einzubeziehen.
Zu den weiteren Stärken der Band zählen nach wie vor der hervorragende Harmoniegesang, die ausdrucksstarke und unverkennbare Stimme von Leadsänger Michael Reynolds und das feine Händchen für herrlich melodische Titel, die butterweich ins Ohr gehen.

Im Einzelnen: Um hier ein paar Highlights aus dem Album zu erwähnen, nehmen wir doch gleich mal den Opener als Beispiel. „That train don’t run“ kommt wunderbar locker rüber, der flockige Midtempo-Song begeistert mit einem tollen Arrangement, bei dem die erdigen, virtuosen Dobroklänge für den bodenständigen Touch sorgen und sich mit den kraftvollen Drums, der knackigen E-Gitarre und den leichten Keyboardklängen im Hintergrund zu einem unbeschwerten Sound verbinden.
Puren Countrysound gibt es bei der klassischen Ballade „Coldest fire in town“ zu bewundern, transparent arrangiert und mit jeder Menge feinen Steel Guitar-Passagen versehen, glänzt dieser sehr gefühlvolle Titel besonders durch den erstklassigen Duettgesang von Elizabeth Cook.
Wieder einer dieser unglaublich melodischen Songs wartet mit „Fallin’ all the time“. Der Titel geht runter wie Öl, der satte Sound der Akustikgitarre und die starken Slide-Guitar-Klänge prägen das Klangbild dieses Titels, der auch die gesangliche Klasse dieser Band eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Der Track „Shady grove“ ist ein Sahnestück dieser neuen Produktion, der Song kommt sensationell unbekümmert locker rüber und sprüht nahezu vor Spielfreude. Temperamentvoller, virtuoser Akustik Country mit dezentem New Country Einschlag, der wunderbar traditionell aus den Boxen schallt. Ein Ohrwurm der Extraklasse, der einem schon nach dem ersten Hören bereits nicht mehr aus dem Sinn geht und ein Paradebeispiel für den typischen Stil von Pinmonkey darstellt.
Die starke Version des Bruce Robison-Titels „Wrapped“, der einigen bereits von Kelly Willis bekannt sein dürfte, bringt dann wieder Pure Country an den Tag, wie man ihr traditioneller wohl kaum spielen kann, hier kommen neben den twagenden Gitarren vor allem die munteren Pedal Steel Klänge zur vollen Entfaltung.
Auch den Titeltrack „Big shiny cars“ darf man auf keinen Fall unerwähnt lassen, die traumhafte Ballade begeistert mit weichem Melodieverlauf, feinstem Akustik Country und sehr gefühlsbetontem Gesang, ein Song zum Zurücklehen, Zuhören und Genießen.

Fazit:
Was Pinmonkey mit ihrem neuen Album hier vorgelegt haben ist genau das, was man sich von der Band nach ihrem starken Debüt erhofft hatte. Sie behalten ihren Stil konsequent bei und präsentieren ihren unverkennbaren Mix aus Akustik Country und New Country.
Dabei glänzt auch die neue Produktion durch hervorragende Songauswahl, erstklassige Arrangements voller Spielfreude und gesangliche Klasse. Es gibt jede Menge Titel zu bewundern voller Melodik stecken, die nicht zu überladen eingespielt wurden und bei denen vor allem die akustischen Instrumente eine große Rolle spielen.
Abseits des gängigen Mainstreams zeigen Pinmonkey, wie modern und unglaublich frisch man traditionell verwurzelte Country Musik heutzutage darbieten kann. Wieder legen Pinmonkey ein Album vor, das man jedem Country Fan absolut uneingeschränkt empfehlen kann und das hoffentlich der verdienten Erfolg einfährt, auch wenn unverständlicher Weise keines der großen Plattenlabel mehr hinter dieser Produktion steht. Aber genau da liegt vielleicht auch das Geheimnis dieses zwanglosen, eigenständigen Sounds von Big shiny cars.



Gerald Halbig



Trackliste
1. That train don’t run 2:36
2. Down 3:40
3. Coldest fire in town 3:29
4. Fallin’ all the time 6:21
5. Mountain song 4:01
6. Shady grove 3:32
7. Can’t have a hand on me 4:48
8. Living proof 4:03
9. Wrapped 4:08
10. Big shiny cars 3:38
11. Love sometimes 3:52
Besetzung

Michael Jeffers
Michael Reynolds
Mike Crouch


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>