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Musik an sich
 
The White Stripes in Berlin
 

(19.05.03 - Columbiahalle/Berlin)

Der Hype um The White Stripes nahm nach Veröffentlichung von Elephant nun auch in Deutschland enorme Ausmaße an, mit Besuch bei Harald Schmidt, VIVA-Besuch, Heavy Rotation der aktuellen Single "Seven Nation Army" und allem was dazugehört. Ursprünglich wollte man die aufgestockte Fan-Gemeinde der White Stripes ins Casino zwängen, doch schnell siegten Vernunft und der kapitalistische Gedanke und das Konzert wurde in die bedeutend größere Columbiahalle verlegt. Die Halle war dann auch gut gefüllt als Whirlwind Heat mit ihrer etwas eigenwilligen und doch sehr unterhaltsamen Performance loslegten. Schlagzeug, Bass und Sänger, dazu ein Synthesizer, an dem ein paar kranke Melodien unter die vertrackten Rhythmen gemischt werden. Der verzerrte Bass röhrte, Swansons Bewegungen, wenn er mal nicht sein Mikro anschrie, erinnerten an epileptische Anfälle und alles in allem liefert der Dreier eine auch vom Publikum gut angenommene Show ab. Die musikalischen Parallelen zu den The White Stripes sind kein Zufall, ist Jack White doch als Produzent und Entdecker der Band ausgewiesen.

Nach dem Support wurden die letzten Jacken an der Garderobe abgegebem, um das sich darunter befindliche rot-weiße Shirt oder Hemd zu enthüllen. Natürlich zählt es nicht sich als White Stripes Fan outen zu wollen, indem man einfach ein altes Bayern - Trikot überstreift nur um des Farbspiels willen. Um 22:00 Uhr gehen die Saallichter aus und Jack und Meg White treten ohne viel Wirbel auf die Bühne; er in rot, sie in weiß, im Hintergrund eine riesige rot-weiße Plane - vom optischen her also schon im Vorfeld volle Punktzahl. Was folgt ist ein Mix aus Songs vom aktuellen Album "Elephant" und älteren Songs der ersten drei Alben. Meg White malträtiert die Drums gnadenlos, während sich Jack entweder durch Blues-Akkorde an der Gitarre ackert oder das Piano bearbeitet und dazu seine Stimme in für selbige nicht vorgesehene Tonlagen zwingt. Puristisch wie man sie kennt und liebt rocken sie sich im Garagen-Style durch ihr Set und das Publikum beweist, dass man auch zu einer Zwei-Personen-Band gehörig pogen und springen kann. Natürlich bekommt auch Meg ihre knapp 5 Minuten Ruhm, als sie in charmant süßer Art und mit piepsiger Stimme "In the cold cold night" zu Gehör bringt. Dass "Hotel Yorba" nicht gespielt wurde, kann nur daran liegen, dass das Paar vorher nie eine Setlist anlegt oder sie hatten einfach keine Lust, denn Berechenbarkeit kann man von jedem anderen erwarten, aber nicht von dem Geschwister-, (Ex-) Ehe- was auch immer -paar...

Christoph Henkel

 

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