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Weed

Weed


Info
Musikrichtung: Krautrock

VÖ: 25.04.2008 (1971)

(Revisted / SPV)

Gesamtspielzeit: 31:20


Bislang beschränkte sich meine Kenntnis von Weed auf „Sweet Morning Light”, das vor Urzeiten auf einer schlicht Krautrock benannten Doppel-LP von Phillips (nicht verwandt oder verschwägert mit der gleichnamigen Revisted-CD, die in dieser Ausgabe besprochen wird) erschienen ist.

„Sweet Morning Light” hat mich schon immer an frühe Uriah Heep erinnert – mit einer gewissen Tendenz zu den ersten beiden Ken Hensley-Solo-Alben. Da ist dieser bluesig groovende Ansatz, der progressiv ausgebaut wird; vor allem aber die Orgel, der Gesang, insbesondere einige herausgehobene Schreie.

Wer die Original Weed-LP in den Händen hat - und die ersten drei Heep-Alben, sowie – vor allem(!) - die ersten beiden Ken Hensley-Solo-Alben kennt, dürfte pausenlos über Parallelen stolpern.

Die Ursache erläutert Matthias Mineur in den Liner Notes zur Neu-Ausgabe. Weder in den ursprünglichen Promo-Texten, noch in der Cover-Gestaltung wurde erwähnt, das sich Weed bei der Aufnahme ihres ersten (und einzigen) Albums käuflicher Weise die Hilfe eines britischen Musikers versichert hatten, der irgendwie dafür sorgen musste, die Kohle für die Miete zusammenzubekommen. Dieser Musiker hieß . . . Ken Hensley.

Hensley selbst deklassiert seine Beteiligung an Weed als bloßen Söldnerjob, den er ohne große innere Beteiligung – just for the Money – abgeleistet hat. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Weed perfekt in den Hensley- Heep-Output der frühen 70er hinein passt.

Da gibt es die akustisch geprägte Nummer „Lonely Ship“, das im Blues verwurzelte „Slowin' down“, die an Look at yourself erinnernden Improvisationen des Instrumentals „Weed“, das den Krautrock-Traditionen noch am nächsten kommt.
Und immer wieder erinnern Vocals, Orgel und Gitarre an das Ex-Mastermind von Uriah Heep.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Sweet Morning Light 5:47
2 Lonely Ship 3:12
3 My Dream 6:32
4 Slowin' down 4:30
5 Before I die 3:45
6 Weed 7:12
Besetzung

Reiner Schnelle
Bernd Hohmann
Werner Monka
Reinhold Spiegelfeld
Peet Becker

Gast:
Ken Hensley


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