Musik an sich


Reviews
Jon Strider

White Wings


Info
Musikrichtung: Rock / Pop / Folk

VÖ: 2005

(New Sky Records)

Gesamtspielzeit: 35:34

Internet:

http://www.jonstrider.com


Über manche Alben, die einen so erreichen, wundert man sich dann doch irgendwie ein wenig. Jon Strider? Album VÖ war ursprünglich 2005? Auf dem Cover ist ein eher älter wirkender Mann im Profil abgebildet und man rechnet schon ein wenig mit einer weiteren nicht besonders originellen Singer / Songwriter oder Country Scheibe, die in Eigenregie aufgenommen wurde.
Dann schmeißt man die CD in den Player und bekommt eine wunderbare angerockte Popmusik mit feinen Gitarren, einer unaufdringlichen, aber gut arbeitenden Rhythmusfraktion mit guten Melodien, packenden Hooklines, einer absolut annehmbaren Stimme mit perfekten Backingvocals geboten. Das Ganze ist dann auch noch topp arrangiert und produziert. White Wings haut einem beim ersten Hören natürlich nicht völlig aus dem Hocker, dafür fehlt der Übersong oder der Knüller. Aber man konnte die CD ohne Ohrenschmerzen zweimal durchhören und ein, zwei Melodien sind hängen geblieben.
Dann legt man die CD ein paar Tage weg, setzt sich dann hin, um das Review zu schreiben, wirft die CD ein und beginnt zu recherchieren. Und dann wird man ein wenig blass, weil man von diesem Musiker, dessen CD man gerade wieder hört und gar nicht mal so schlecht findet, noch nichts gehört hat. Denn Jon Strider hat schon mit einer Menge der ganz Großen gearbeitet. Auszug gefällig? Bitteschön: Paul Simon, John Denver, Van Morrison, Boz Skaggs, Mink DeVille, Chuck Berry, John Lee Hooker und jede Menge mehr. Andererseits ist das auch genau der Grund, warum man noch nichts von ihm gehört hat, denn der Sänger, Gitarist und Keyboarder hat mit White Wings gerade mal sein 5. Soloalbum rausgebracht. Doch, und das fällt nun mit diesem Wissen auf, er bringt jede Menge der Stile dieser Leute auf seinem eigenem Werk ein, mal rockt es ein wenig, mal ist es etwas ruhiger, dann bluest es und folkig wird es natürlich auch. Und seine Stimme, das fällt beim nun viertenmal Hören auf, ist nicht nur annehmbar, sonder wunderbar sanft und schön anzuhören. Das ist Segen und Fluch zugleich, denn man muss sich für die oftmals fragilen Songs mit dieser Stimme halt die Zeit nehmen, ansonsten rauschen sie an einem vorbei.

Warum dieses schöne Album erst vier Jahre nach erster VÖ hier einschlägt? Mir unerklärbar. Doch es bleibt auch bei der Aussage, dass dem Album, das 11 wunderbare Stücke zwischen Folk, Rock und Pop liefert, der entscheidende Kick fehlt, um ein Klassiker werden zu können.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1At The Way Station2:56
2 In My Vera's Eyes3:15
3 We Got Faith4:17
4 White Wings4:01
5 Elvis Angel3:25
6 Walk Into The Light 3.30
7 Best of Both Worlds1:54
8 Healing Power3:58
9 Coming Alive3:48
10 Peace3:55
11 Flight4:05
Besetzung

Amir Aly: Bass, Elektrische Gitarre, Loops
Thomas Grün: Schlagzeug, Cymbals
Vera Renella: Gesang & Inspiration
BG Stahlin: Akustische Gitarre
Jon Strider: Gesang, Gitarre, Keyboards
Marlon Tepedino: Ethnische Perkussion


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