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Musik an sich
 
Duo Stoiber & Stegmann - Mountain Morning
bereits erschienen (Master Arts Records)
Folkloristische Klassik
Trackliste:
1. Stephen Funk Pearson: Mountain Morning
2. Richard Patterson: Meadowsong

3-10: Robert Beaser: Mountain Songs
3. Barbara Allen
4. The House Carpenter
5. He`s Gone Away
6. Hush You Bye
7. Cindy
8. The Cuckoo
9. Fair And Tender Ladies
10. Quicksilver

11. Michael Dagherty: I Loved Lucy
 

Flötist Walter Stoiber und Gitarrist Winfried Stegmann haben mit "Mountain Morning" ein Album aufgenommen, das sich voll und ganz den amerikanisch-folkloristisch angehauchten Werken amerikanischer Komponisten gewidmet hat. Der Untertitel "Musik of North America" kommt also nicht von ungefähr - die beiden Musiker haben sich voll und ganz einem Konzept verschrieben.

Das erste Stück der CD, das zugleich ihr Namensgeber ist, stellt dabei nicht wirklich den erwarteten Höhepunkt dar. Zwar ist es, wie jedes Stück des Albums, makellos eingespielt, aber ich persönlich bin von der Komposition nicht ganz überzeugt. Es fehlt einfach an wirklichen Höhepunkten. Anders ist es da schon bei Pattersons "Meadowsong" - es besticht durch ein sehr eingängiges Rahmenthema, das im Zwischenteil durch ein getrageneres Thema ersetzt wird. Sehr hörenswert!

Der Liederzyklus "Mountain Songs" von Robert Beasar basiert größtenteils auf amerikanischen Balladen und ist dementsprechend eingängig. Die Stücke des Zyklus sind sehr abwechslungsreich. "The House Carpenter" und "Cindy" sind zum Beispiel sehr flott und eingängig, optimal zum Probehören vor dem Kauf. Stücke wie "Hush You Bye" oder "The Cuckoo" sind eher balladesk und basieren stärker auf getragene Flötenmelodien als auf eine fulminante Gitarrenbegleitung. Mit "Quicksilver" endet der Zyklus in einem sehr schönen und fröhlichen Lied. Hier hätte Stoibers Flötenspiel vielleicht etwas mehr Temperament ganz gut getan - aber auch so ist der gesamte Zyklus für mich der Höhepunkt des Albums.

Das abschließende Stück "I Loved Lucy" von Michael Daugherty fällt durch die Perkussionsinstrumente und interessante Rhythmik etwas aus dem Rahmen. Es wird anfangs durch ausgelassene Flötensoli über einem hypnotisch monotonen Gitarrenrhythmus bestimmt, wobei die beiden Stimmen mehrmals zueinander finden und unisono spielen. Im Kontext des Albums wirkt "I Loved Lucy" sehr merkwürdig, was aber nicht negativ zu verstehen ist.

Alles in allem darf man "Mountain Morning" den Status eines überdurschnittlichen kammermusikalischen Albums zurechnen.

15 von 20 Punkte

Hendrik Stahl

 

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