Musik an sich


Reviews
Daniel Martin Moore

Golden Age


Info
Musikrichtung: Alternative Singer/Songwriter

VÖ: 11.03.2016

(OK Recordings/SofaBurn Records)

Gesamtspielzeit: 36:40

Internet:

http://danielmartinmoore.com/
http://www.hemifran.com/index.html


Diese Platte erschien bereits im Oktober 2015. Es ist das sechste Album des Musikers aus Kentucky seit “Stray Age“, dass er im Jahre 2008 veröffentlichte. Dabei stammt der älteste Song des neuen Albums, “To Make It True“, aus 2007.
Daniel Martin Moore verfügt über eine „moderne“ Stimme, die sich über teils fragilen Arrangements zwischen Piano und Gitarren erhebt. Der meist sehr zurückhaltend und meditativ wirkende Vortrag, nahezu vibratolos, kann mitunter recht weinerlich wirken, aber in positivem Sinne, eben sehr emotional. Jedenfalls durchfließen Wellen der Melancholie, die mitunter gar an Hoffnungslosigkeit erinnert, die Atmosphäre der Platte. In diesem Zusammenhang kann ich einen Bogen zu Nick Drake schlagen, dem großartigen britischen Melancholiker, der seinem Leben letztlich selbst ein Ende setzte.

Ko-Produziert wurde die Platte von Jim James (My Morning Jacket). Zusammen haben die Beiden ein ganz besonderes Klangbild geschaffen, das sich stark von der Masse heutiger „Radio-tauglicher“ Songs abhebt. Durch die durchgehende relative Stille wird man am Boden gehalten und kann sich zwingen, dieser Atmosphäre zu folgen, die jedoch recht stimmungsabhängig ist. Geboten wird dann viel Raum und Intimität gleichzeitig, man hat die Möglichkeit, mit den Musikern auf einer Ebene zu verweilen.

Und so befindet man sich gleich mit dem ersten Stück in einem Schwall einer gewissen Schönheit wieder, man scheint fixiert auf den Klang des begleitenden Pianos. Viele Songs klingen noch recht rau und ein wenig unfertig, aber in positivem Sinne, weil sie dadurch ihren besonderen Charme versprühen. So neigt man fast dazu, ein wenig erschrocken zu sein, wenn eine satt verzerrte Gitarre zum Solo ansetzt auf “How It Fades“. Balladen wie “In Common Time“, erst ganz zart am Start, und später mit druckvollem Schlagzeug untermalt, strahlen eine packende Atmosphäre aus.
Leidenschaft wird ausgedrückt, wenngleich auch eine oft gebremste, aber schwelende, stets zu einem Ausbruch bereit, denn die Songs bergen eine hohe emotionale Intensität.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Golden Age
2 Our Hearts Will Hover
3 Proud As We Are
4 Anyway
5 Sign Of Life
6 Lily Mozelle
7 To Make It True
8 On Our Way Home
9 In Common Time
10 How It Fades
Besetzung

Dan Dorff, Jr.(piano, organ & keyboards)
Dave Givan (drums & percussion)
Alana Rocklin (bass)
Zak Appleby (bass)
Scott Moore (violin)
Charlie Patton (cello)
Jim James (guitar & vocals)
Joan Shelley (vocals)
Daniel Martin Moore (piano, guitar & vocals)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>