Musik an sich


Editorial

Liebe Freunde der gepflegten Musik,

der grausame, kalte Winter liegt nun fast hinter uns, der Frühling steht vor der Tür. Zeit, um sich von lästigen und unnützen Dingen zu trennen und mal richtig auszumisten. Umso besser, wenn einem dann beim „Ausmisten“ wieder Sachen in die Hände fallen, an die man sich schon gar nicht mehr so richtig erinnern konnte. Da taucht hier mal eine alte Konzertkarte oder ein Tourplakat auf das man schon verloren geglaubt hatte, und so manches Tourshirt, das man als zu groß in Erinnerung hatte, passt wieder!

So manche Band mistet auch ihre Archive aus und kommt mit tollen Aufnahmen aus den Startlöchern. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Bad Company noch ein offizielles Livealbum aus den 70ern veröffentlichen? Auch die Rolling Stones plündern derzeit ihre Archive und veröffentlichen Rarität um Rarität. Hier muss der geneigte Sammler entscheiden, was er braucht und was nicht.

Konzerttechnisch wird es in diesem Jahr auch wieder interessant. Eigentlich wollte ich heuer weniger Gigs anschauen als letztes Jahr. Aber die Auswahl an Auftritten macht es mir wieder einmal schwer.

Hier eine kleine Auswahl: Udo Dirkschneider präsentiert zum letzten Mal live Songs seiner Ex-Combo Accept, D.A.D. spielen die Alben „No Fuel Left For The Pilgrims“ und „Riskin’ It All“ komplett, der psychedelische Troubador Donovan gibt sich die Ehre, Metal Church touren mit Sänger-Legende Mike Howe, Ritchie Blackmore entdeckt seine Liebe zur E-Gitarre wieder und Legenden wie David Gilmour oder Ex-Beatle Paul McCartney schauen in Deutschland vorbei.

Von daher verspricht das Jahr 2016 konzerttechnisch eine interessante Sache zu werden. Wenn man bedenkt, dass viele der oben genannten Musiker hart an die 70 zusteuern, könnte das in etlichen Fällen eine Abschiedsvorstellung sein.

Themen in dieser Ausgabe sind unter anderem: die Aufführung des Musicals Hair in Berlin, die Voodoo Circle-Tour mit Mad Max im Vorprogramm und einige Buchbesprechungen. Norbert ist in seiner monatlichen Kolumne über Barack Obamas Slogan „Yes we can“ gestolpert, den fast 20 Jahre vor dem damaligen Präsidentschaftskandidaten schon andere in den Mund genommen hatten.

Euer Stefan Graßl