Musik an sich


Reviews
Tony Mills

Over My Dead Body


Info
Musikrichtung: Melodischer Metal / Power Metal

VÖ: 23.02.2015

(Battlegod Productions)

Gesamtspielzeit: 51:25

Internet:

http://www.facebook.com/Tony.Mills.Official
http://www.tonymills-official.com


Tony Mills ist als ehemaliger Sänger der Band TNT oder Shy Metal-Fans ein Begriff. Das vorliegende vierte Soloalbum ist ein Konzeptalbum über seine Nahtoderfahrung, die er 2010 bei einem Flughafen in Norwegen erlebt hat.

Tony Mills‘ Gesang ist vom ersten Song an hervorragend. Mich erinnert er vom Gesangsstil her an Tobias Sammet (Avantasia, Edguy) oder Geoff Tate (Queensryche). Das Album wurde von Neil Kernon produziert, der bereits mit Bands wie Dokken, Shy, Aviator oder Queensryche zusammengearbeitet hat. Und man muss sagen: Er hat seinen Job auch diesmal hervorragend erledigt. Die Scheibe ist vom musikalischen her über jeden Zweifel erhaben. Die Solos sind klasse, sämtliche Instrumente klingen gut und satt. Kein Wunder, bei den Gastmusikern, die er sich an Bord geholt hat.

Die Songs drücken ordentlich, man hört alle Instrumente toll heraus und der notwendige Bombast, den diese Art von Musik von Haus aus braucht, ist vorhanden. Was mir besonders gut gefällt und den Songs entsprechend Tiefe verleiht, ist die tolle Keyboard- bzw. Klavierbegleitung.

Die Scheibe lässt sich sehr gut an einem Stück durchhören und es ist kein Lied dabei, das langweilt oder nervt. Im Gegenteil: Es macht Spaß, sich die Scheibe anzuhören. Für Abwechslung ist gesorgt. So sind tolle Metal-Balladen wie „We Should Be On By Now“, Midtempo-Stampfer wie „No Love Lost“ oder wahre Melodic-Metal-Hymnen wie „Northern Star“ enthalten. „My Death“ ist ein Song mit viel Tiefe. Kein Wunder, wenn man bedenkt, um was es hier geht. Ich finde es überhaupt sehr beeindruckend, wie Mills mit seinen Erfahrungen um geht und diese musikalisch umgesetzt hat. Beinahe sakrale Töne werden in „Bitter Suite“ angeschlagen. Der Song sticht stilistisch ziemlich heraus, ist jedoch auch qualitativ sehr hochwertig. „Somewhere In London“ ist für mich das Highlight des Albums. Der Song glänzt durch eine tolle Melodie, die zuweilen in AOR-Gefilde wie bei Journey abdriftet.

Wie bei vielen Konzeptalben wird zwischen den Songs mit Hörspielsequenzen das Thema untermalt. Zwischen einem Titel hört man z. B. den Hubschrauber, der ihn nach seinem Zusammenbruch ins Krankenhaus transportiert.

Die Scheibe ist ziemlich empfehlenswert. Vor allem, wenn man auf die oben genannten Bands, TNT oder die restlichen Soloscheiben von Tony Mills (in meinen Augen ein Wahnsinnssänger!) steht.



Stefan Graßl



Trackliste
1Time Won’t Wait
2 28 Flights
3 We Should Be On By Now
4 No Love Lost
5 Gate 21
6 My Death
7 Bitter Suite
8 Northern Star
9 4 In The Morning
10 Somewhere In London
11 Free Spirits
Besetzung

Andreas Nergard (Schlagzeug)
Andreas Passmark, Victor Borge, Henning Ramseth, Neil Kernon (Bass
Paul Sabu, Robert Sall, Henning Ramseth (Gitarre)
Douglas Docker, Robert Sall, Eric Ragno, Henning Ramseth (Keyboards)
Tony Mills, Douglas Docker (Gesang)


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