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Hands of Time

Hands of Time


Info
Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 29.06.2009

(Stf / CMS)

Gesamtspielzeit: 42:22

Internet:

http://www.myspace.com/handsoftimerock


Aufmerksame Leser wissen, a) dass ich versuche alle CDs zu besprechen, die ich erhalte und dass b) immer wieder mal CDs lange(!) liegen bleiben, weil ich mich dann doch entscheide aktuelle Sachen vorzuziehen. Dass eine CD aber erst 6(!) Jahre nach ihrer Veröffentlichung besprochen wird, das ist schon außergewöhnlich. Grund dafür ist, dass nicht nur bei mir CDs liegen bleiben. Vor mittlerweile auch schon längerer Zeit hat mir ein befreundeter Redakteur, der für ein anderes Magazin arbeitet, eine CD angeboten, die er bei sich nicht unterbringen konnte. Ich hab Ja gesagt, und als der Brief ankam, war er dicker als erwartet. Er hatte einfach einige seiner Altlasten beigelegt mit der Bemerkung: Mach damit, was Du willst! Aufgrund des schon lange zurückliegenden VÖ-Datums landeten diese CDs auf dem Stapel „sehr geringe Priorität“. Und das bedeutet: eine lange Wartezeit, die aber nun endlich beendet ist!

Eine unerträgliche Lücke wäre nicht entstanden, wenn dieses Album nicht besprochen worden wäre. Der Promoter ist zwar richtig begeistert und erklärt, Hands of Time seien gegründet worden, „um den Rock’n’Roll zu retten“. Der „gute alte Rock’n‘Roll“ würde hier mit Heavy Metal zum „Hard’n’Roll“ verschmolzen, so dass man mit Hands of Time nun „die Zukunft des Rock’n’Roll“ erleben könne.

Aber da sollte man den Ball doch eher flach halten. Die Italiener sind eine Hard Rock Band unter Hunderten und würden prima auf das Label ihrer mailänder Landsleute Frontiers Records passen. Mit anderen Worten: eine solide Scheibe, für die sich niemand schämen muss und die auch ihre Momente und Highlights hat; auf der die eine Hälfte der Spielzeit aber auch aus Füllmaterial und blassen Momenten besteht.

Gut werden Hands of Time vor allem dann, wenn sie auf Power setzen. Dann tritt das Problem der sehr hohen und dünnen Stimme von Bandgründer Leo Ariel auch etwas in den Hintergrund. So hebt die eröffnende, treibende Heavy Metal Nummer „Stand by the Bomb“ mit ihrem leichten Glam-Faktor die Erwartungen erst einmal in eine unrealistische Höhe, die vom Nachfolger „They don't want you to know“ zumindest teilweise noch einmal erfüllt werden, vor allem wenn man an den schwachen Backing Vocals vorbei hört. Aber dann muss man sich mit etwas Geduld erst einmal durch eine blasse Viertelstunde hören, bis zwei weitere Gründe erklingen, die zum Kauf dieser CD verführen können. „Miss Denial“und vor allem der „Suicide Rock’n’Roll“ lassen zumindest erahnen, was der Promoter mit seiner Lyric gemeint hat.

Bei amazon werden Second Hand Exemplare derzeit ab 1,50 € angeboten. Da könnte ein Zugreifen durchaus Sinn machen.

Persönliches PS: Eine besonderen Sympathie Bonus (der natürlich nicht in die Wertung eingeflossen ist) hat sich die Band mit ihrer Adresse erworben, da mir meine Frau seit 25 Jahren von dem malerischen Orvieto, irgendwo nördlich von Rom, vorschwärmt.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Stand by the Bomb 4:14
2 They don't want you to know 4:02
3 I want more 6:27
4 Medicine Girl 4:35
5 Very far away 4:38
6 Miss Denial 4:12
7 Suicide Rock'n'Roll 4:22
8 Cigarette burns / No Time to say Goodbye 1:59
9 The Priest 6:21
10 Anthem (in Red) 1:31
Besetzung

Leo Ariel
Nicholas
Paul
Nicko



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