Musik an sich


Editorial

Es gibt Dinge im Leben, die einem schlagartig bewusst machen, dass nichts von Dauer ist. Schmerzhaft mussten das die Angehörigen der Opfer des abgestürzten Germanwings-Flugzeuges erfahren. Aus heiterem Himmel steht die Welt plötzlich still, und das Alltägliche wird unwichtig. Nichts ist mehr, wie es vorher war, und ein Begreifen setzt erst nach und nach ein. Man verharrt zeitweise in einer Schockstarre und muss sich allmählich daraus befreien. Die Medien werden relativ schnell wieder zum Alltag zurückkehren oder zum nächsten Ereignis umschalten. Doch die Trauer und der Schmerz der unmittelbar Betroffenen werden bleiben. Man kann nur hoffen, dass sie langfristig gute Hilfe und Betreuung erhalten werden, und dass Freunde da sind, die dies alles mittragen.

Musik kann dabei manchmal auch eine Quelle der Hilfe sein, denn fast jeder hat schon einmal gespürt, wie ihn eine Melodie mitgerissen oder in eine ruhige, meditative oder nachdenkliche Stimmung versetzt hat. Um für den Musik-Konsumenten eine Entscheidungshilfe geben zu können, ob ihn eine neue CD ansprechen kann, hat sich die Redaktion von Musik an sich wieder durch eine Vielzahl von Veröffentlichungen gehört und diese rezensiert, so dass jeder für sich eine eigene Auswahl treffen kann. Interviews, zum Beispiel mit Eero Koivistoinen, Simeon Soul Charger und Dritte Wahl vertiefen den Einblick in den musikalischen Kosmos der jeweiligen Künstler. Schließlich gibt es noch aktuelle Bücher über zum Beispiel die Böhsen Onkelz, Nirvana oder AC/DC, mit denen man ganz tief in deren Kosmos eintauchen kann, oder man kann sich mit neuen Notenausgaben intensiv mit einzelnen Songs praktisch beschäftigen und diese nachspielen.

Einem verstorbenen Künstler hat Norbert von Fransecky ein besonderes Denkmal gesetzt. Am 28. Februar hat sich der Tod von Ex-Uriah Heep Sänger David Byron zum 30. Mal gejährt. Eher zufällig war Norbert gerade in diesen Tagen mit der Lektüre von Born to perform beschäftigt, einer soeben in neuer Auflage erschienen David Byron-Biographie. Norbert hat den Zufall genutzt und Return to Fantasy, eins der Uriah Heep-Alben mit Byron am Gesang, zum Thema seiner monatlichen Kolumne gemacht und dann auch noch eine Live-DVD aus dem Internet gefischt, die gleich drei Phasen von Uriah Heep mit David Byron abbildet.

Dies alles und noch viel mehr gibt es auch in diesem Monat in unserer aktuellen Ausgabe. Nun viel Vergnügen beim Stöbern, Lesen und Entdecken!

Ingo Andruschkewitsch