Musik an sich


Reviews
The Electric Family

Ice Cream Phoenix –Resurrection-


Info
Musikrichtung: Rock / Psychedelic Rock

VÖ: 02.04.2012

(Sireena / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 65:43

Internet:

http://www.sireena.de


Ice Cream Phoenix –Resurrection-ist die um drei Bonussongs aufgestockte Widerveröffentlichung des 2003er Albums dieser Allstarband, die leider viel zu wenige kennen. Tom „The Perc“Redecker, Projektgründer und so etwas wie der „Leader“ scharte bei diesem Album Musiker aus so unterschiedlichen Bands wie Grobschnitt, Agiation Free, den Ärzten, Pankow, Klaus Doldingers Passport, Phillip Boa and the Vodooclub, Joachim Witt Band, Pachinko Fake und oben drauf noch Ulla Meinecke als Sängerin.

Die Musik dieser bunten Truppe bewegt zwischen straightem Rock, Psychedelic Rock und auch Ethnorock. Wobei das eigentlich alles Nonsens ist, denn dieses Projekt hatte und hat sich einfach auf die Fahnen geschrieben, coole Songs mit spielfreudigen Musikern aufzunehmen und auch live zu präsentieren. So eröffnete das Album mit “Solid Sculpture“ einem dunklen langsamen Rocker, mit verspielten psychedelischen Elementen versehen, Floydesken instrumental Passagen und einer betörenden Melodie. Das pyschedelische Frakout des acht Minuten Songs eröffnet das grandiose Album ebenso. “ Last Phase Of The Moon” besitzt dann eine leichte Amerikana Stimmung. Man höre sich auf diesem an sich recht einfachen Stück die unglaublichen unterschiedlichen Gitarrenlinien an. Der folgende Longtrack “ Landmark Visions”beginnt mitEntengeschnatter und Gewitter, bevor akustische Gitarre, Keyboards und gesprochene Lyrics den Song einleiten. Dieses zarte Stück arbeitet sich dann immer weiter in einen versonnenen psychedelischen Trip aus. Verzerrte Gitarrenpassagen, mal noisy, mal Floydig, dann wieder grandios schöne Keyboardeinsätze. Es erinnert mich in seinerArt an Floyds Echoes, nicht das es irgendwo abgekupfert hätte, aber Perkussion und Aufbau und Spannungsbogen erinnern mich ein wenig an dieses Meisterwerk. Diese Stimmung wird dann mit einem stampfenden Rocker Namens “ Dancin' Lady“ konterkariert. Natürlich sind auch hier psychedelische Elemente verwoben, doch der stampfende Beat treibt den Hörer erst einmal wieder an. Es folgt sogleich ein weiterer Longtrack mit “Airchield“. Dieser steigt mit dem bluesigen Gitarrenintro natürlich äußerst Floydig ein. Herrlich schön treibt die Slidegitarre dahin. Im Grunde bleibt diese schöne Atmosphäre auch erhalten, wird natürlich durch ein wunderbares Gitarrensolo gekrönt. Einfach nur schön. “ Wisdom Of Wolves” könnte dann direct von einem der letzten beiden The Perc meet the Hidden Gentelman Scheiben stammen. Das diese Truppe dann Floyds “Careful with that Axe Eugene“ covert ist nur folgerichtig und grandios. Das sie dieses im Großen und Ganzen original nachspielen, jedoch mit einem Digeridoo schmücken, macht daraus die wohl beste Coverversion dieses Songs die es gibt. Kraftvoll, psychedelisch, modern klingend und doch das Original erhaltend.
Als Bonus gibt es von eben diesem Song noch eine Alternative Version sowie zwei tolle Liveaufnahmen.

Das Album war bereits 2003 absolut zu recht lange Zeit Gesprächsthema in den anerkannten Musikerpostillen und erntete allerorten positive bis überschwängliche Kritiken. Leider änderte das nichts daran, das es nicht wesentlich über den Kultstatus hinauskam.

Für alle Rockfans ist das hier eigentlich ein absolutes muss!



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1. Solid Structure 8:19
2. Last Phase Of The Moon 4:19
3. Landmark Visions 11:02
4. Dancin' Lady 3:39
5. Airchild 8:09
6. Wisdom Of Wolves 3:33
7. Careful With That Axe, Eugene 6:38
8. Axechild-The End 1:55
9. Careful with that axe, Eugene (Alternate Vision) 6:36
10. Landmark Visions (Live) 11:12
11. Last Phase of the moon (Life) 4:40
Besetzung

Tom “The Perc” Redecker
Hagen Liebing
Burghardt Rausch
Ulla Meinecke
Rainer Kirchmann
Ingo Yorck
Volker Kahrs
Tex Morton
Peter Apel
Anke Lautenbach
Rolf Kirschbaum
The Vodoo
Hermann Lammers-Meyer


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