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Here & Now

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Info
Musikrichtung: Punk Prog

VÖ: 27.09.2010 (1978)

(Esoteric / Cherry Red / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 59:21


Ende der 70er hat der Punk die Prog-Bands von der Platte geputzt. Here & Now scheinen davon nicht sonderlich beeindruckt zu sein. „What you see is what you are“ beginnt wie ein Fun-Punk Song kippt in der Mitte in den schönsten progressiven Synthieüberflug hinein und verwandelt sich nach Hinzufügung einer kraftvollen Gitarre zu einer Art rockiger Eloy.

Wohin der Weg gehen soll, wird in den weiteren Stücken nicht wesentlich deutlicher. Das softe „Nearer now“ nähert sich frühen Barclay James Harvest, bleibt aber sehr unauffällig. „Grate Fire of London“ flirrt merkwürdig vor sich hin. Im Hintergrund sind vestörende Frauenstimmen zu hören, die im besten Fall an eine desorientierte Björk denken lassen.
Es folgt „This Time“ mit einem hektisch atemlosen Gesang(?), der an schlechtere NDW Acts einnert. Und auch die monotonen Gitarrenbackings hätten in abgedehteren NDW-Stücken stattfinden können.
Das lange, spacig abgehobene „Improvisation“ schlägt dann die Krautrock-Seite auf.

Wem das noch nicht genung Durcheinander ist, bekommt drei Bonus-Tracks hinzu, von denen die ersten beiden die Qualität des Albums deutlich anheben.
„Dog in Hell“ klingt streckenweise wie ein Specials-Cover, das aber reichlich heftige Seiten aufzeigt, während das wild rockende „Floating Anarchy Radio" mit seinen zwischen geschobenen Space Synthies enfach nur geile, real live Punk Power verströmt.

Prädikat: Merkwürdig, aber nicht ohne fesselnde Momente.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1What you see is what you are 5:22
2 Nearer now 5:42
3 Grate Fire of London 7:36
4 This Time 4:46
5 70s Youth 4:59
6 Improvisation11:07
7 Dog in Hell (Bonus Track) 7:57
8 Floating Anarchy Radio (Bonus Track) 4:23
9 Addicted (Bonus Track) 7:29
Besetzung

Steffy Sharpstrings (Git, Voc)
Gavin da Blitz (Keys)
Keith da Missile Bass (B, Voc)
Kif Kif le Batter (Dr, Git, Voc)
Suze da Blooz (Back Voc)
Annie Wombat (Back Voc)


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