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Ektomorf

What doesn’t kill me


Info
Musikrichtung: (Thrash) Metal

VÖ: 20.03.2009

(AFM Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 37:31

Internet:

http://www.ektomorf.com
http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewProfile&friendID=35972631



Stumpf ist Trumpf!

Kann man ein Review über Ektomorf eigentlich schreiben ohne die beiden (Ex-)Bands von Max Cavalera zu nennen? Schwer vorzustellen, da die Parallelen einfach zu offensichtlich sind, auch wenn sich die Ungarer ständig dagegen wehren. Aber versuchen wir es mal. Zuerst zu den Fakten. Der Vierer steht seit neuestem nicht mehr bei Nuclear Blast, sondern bei AFM unter Vertrag. Fans können sich freuen. Denn das ist auch schon die einzige Veränderung bei Ektomorf. Sonst bleibt alles beim Alten. Deswegen können Personen, welche die Band noch nie mochten hier gleich aufhören zu lesen. Noch immer beschränkt man sich darauf, kurze und knackige Songs mit ein paar einzelnen und möglichst einfachen und effektiven Riffs zu schreiben, die einen maximalen Einschlag garantieren. Dazu noch ein simpler Refrain zum Mitbrüllen (bei „I got it all“ wird das bis zum Exzess vorexerziert) und fertig ist der Lack. Gerne wird es auch zeitgemäß groovig oder man lässt die Keule ordentlich schwingen.

Für die einen sind Ektomorf dadurch die Erfüllung um so richtig die Sau rauszulassen (was man zweifelsohne kann), für andere dagegen eine kreative Bankrotterklärung vom Anfang bis zum Ende. Wie dem auch sei, auch das neue Album hat seine Momente und sorgt mit Titeln wie „Nothing left“, „Breed the fire“ oder dem Titeltrack für ordentliche Moshpitaction. Große Experimente werden nicht gewagt. Lediglich beim netten „Scream“ kommt durch Akustikgitarreneinsatz und spärliche orientalische Effekte so etwas wie Ethnofeeling auf. Das ist aber schon ein genauso alter Hut wie die Crossoverlachnummer „Sick of it all“. Das schäbige klingende E-Piano und den Hiphop-Kasper, der zum Song seinen Senf dazu rappt, müssen Ektomorf irgendwo aus den 90ern importiert haben. Dieses Thema hatten selbst Bastionen wie Slayer und Black Sabbath schon Mitte des letzten Jahrzehnts durch.

Frontbrüllklotz Zoltán Farkas hat ganz recht wenn er hier lauthals „I’m sick of it all“ ins Mikro schreit. Denn das ist man auch von What doesn’t kill me recht schnell. Zu primitiv und eintönig geht man wieder zu Werke und man fragt sich spätestens nach dem zweiten Durchlauf wer noch einmal elf weitere (zwei Ausnahmen wurden bereits genannt) gleich klingende Nummern braucht, wo Ektomorf doch schon genug davon aufgenommen haben. Aber wer es stumpf mag und die Band mit ihrem Hüpfmetal bisher liebte, liegt hier genau richtig und bekommt was er verlangt. Denn das ist wofür diese Band steht und qualitativ fällt der neue Rundling sicher nicht gegen die Vorgänger ab. Aber wo man auf Kalyi Jag noch frisch und unverbraucht wirkte, tönt das hier alles schon so eingefahren und nach Schema F. Schade drum. Da greift man dann doch lieber wieder zu den alten Sepultura, Soulfly oder Cavalera Conspiracy. Ups, jetzt hab ich es doch noch getan …



Mario Karl



Trackliste
1Rat war2:04
2 Nothing left2:18
3 What doesn’t kill me2:31
4 Revenge to all3:12
5 Love and live3:13
6 I can see you3:38
7 I got it all3:02
8 New life3:17
9 Sick of it all3:04
10 It’s up to you2:54
11 Envy2:54
12 Scream3:04
13 Breed the fire2:20
Besetzung

Zoltán Farkas (Gitarre, Gesang)
Csaba Farkas (Bass)
József Szakács (Schlagzeug)
Tamás Schrottner (Gitarre)


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