Musik an sich


Reviews
Greylevel

Opus One


Info
Musikrichtung: Artrock

VÖ: 23.03.2007

(Progrock Records)

Gesamtspielzeit: 58:40

Internet:

http://www.greylevel.com
http://www.progrockrecords.com


Die Kanadier von Greylevel haben sich über zwei Jahre bei der Produktion Ihres Erstlings Opus One Zeit gelassen. Und diese Sorgfalt hört man dem grandiosen Werk auch an. Für meine Begriffe führt der Name des veröffentlichenden Labels etwas in die Irre, denn Progrock im klassischen Sinne ist es nicht, was geboten wird. Eher schon ein ganz feiner, sehr melancholischer Artrock, in erster Linie auf sphärischen Keyboards und fein gesponnen akustischen Gitarren beruhend.

Hinzu kommt ein sehr intensiver Gesang, der auch oft zweistimmig (männlich / weiblich) daher kommt. Der eher Opener „Sojourn“ kommt mit straffen Beat und guten E-Gitarren Soli noch sehr progrockig daher, doch schon hier fließen jazzige Piano Klänge und psychedelische Untertöne ein. „Taken“ startet dann wieder mit Mollklängen in Pianoform. Es ist ein sehr zerbrechlicher Song, der immer wieder beginnt, auseinanderfällt, dann werden die Motive wieder aufgenommen und weiterentwickelt. Zusammengehalten wird das Gerüst durch den sehnsuchtsvollen Gesang. Es gibt dann auch kompakte, rhythmisch vorwärts getriebene Passagen, die aber immer wieder auseinander fallen.

Der erste so genannte Lontrack ist dann „Blue Waves“ mit knapp 17 Minuten. Und was für einer. Weiterhin herscht Moll vor, blubbernde Keyboards, dann straffe akustische Gitarren Riffs. Man kann dieses melancholische Wunderwerk nicht beschreiben, alleine auf den fantastischen, angejazzten Pianoteil in der Mitte möchte ich noch hinweisen. Melancholie und Psychedelik. Traumhaft. Auch die restlichen Songs möge der geneigte Hörer selbst erkunden. Eigentlich darf man dieses Album nur als Ganzes hören, möglichst laut (Kopfhörer) um alle Feinheiten dieses bei leisem Hören eher schlicht wirkenden Albums zu entdecken.

Opus One ist ausgefeilt und perfekt produziert. Die Musiker haben hervorragende Songs geschrieben und instrumental umgesetzt. Einziger Minuspunkt könnte die dauerhafte Melancholie sein, man sollte das Album also wirklich in der Richtigen Stimmung auflegen. Ich bin gespannt, was diesem Super Debüt noch folgen wird.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Sojourn 6:37
2Taken 7:41
3Blue Waves 16:54
4Your Light 9:10
5Possessing Nothing15:06
6Rest 3:12
Besetzung

Derek Barber: Gesang, Gitarre, Keyboard, Bass
Richard Shukin: Gitarre
Esther Barber: Gesang, Keyboards


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>