Musik an sich


Reviews
The Psychedelic Avengers

…and the decterian blood empire


Info
Musikrichtung: Stoner, Space, Psychedelic

VÖ: 24.03.2006

(Indigo / fünfundvierzig)

Gesamtspielzeit: 154:59


Da ist es also, das Nachfolgealbum des Projektes The Psychedelc Avengers. Es ist ja das Projekt von Timo Lommatsch und Sven Missullis, das zwei strengen Regeln unterliegt: 1. Die Story muss an Perry Rhodan angelehnt sein und 2. hat die Umsetzung durch eine Schar von Bands und Musikern der nationalen und internationalen Psychedelic, Space und Stoner Szene, aber auch dem einen oder anderen links und rechts daneben komponiert und eingespielt werden.

Die zweite Regel wurde diesmal noch verschärft, denn an jedem musikalischem Beitrag mussten jeweils Musiker von zwei verschiedenen Bands beteiligt sein. Allein mit der Aufzählung der Mitwirkenden könnte man eine Rezension ausfüllen, deshalb hier ein Auszug. Es wirkten Musiker mit von: Marble Shep, Mandra Gora Lightshow Society, Urlaub in Polen, Electric Orange, Hypnosis 69, Liquid Sound Company & Sula Bassana.

Zu der Geschichte im Booklet (von Leo Lukas und ziemlich verrückt) haben diese Musiker nun zwei randvolle CD’s mit 155 Minuten Musik und Sound gefüllt, die freundlicherweise jedoch zum Preis einer Einzel CD verkauft werden. Zunächst muss absolut gelobt werden, wie homogen das Ganze wirkt, man kann sich nicht wirklich vorstellen, dass dies alles von so vielen unterschiedlichen Künstlern an unterschiedlichen Orten aufgenommen wurde. Bleibt ein wenig die Frage, wie weit da von Produzentenseite nachgeholfen wurde, ermöglicht jedoch ein flüssiges Hörerlebnis. Das Ganze zu beschreiben ist äußerst schwierig. Man sollte es, obwohl in den Promozetteln ausdrücklich verneint, vielleicht als musikalisches Hörbuch verstehen. Wenn man sich von den elektronischen Sounds und den schwebenden Keyboardwänden mitreißen lässt und die Augen schließt, kann man die Geschichte miterleben oder einen ganz eigenen Trip unternehmen. Mal krachen die Gitarren, dann geht ein schwerer Stoner Bass durchs All und im nächsten Moment flirren Sounds und Rhythmus durch die Boxen. Sanftes wechselt ab mit fast Punkigem, Akustisches mit rein Elektronischem, kalte Sounds mit warmen Melodien oder aber technoartige Wellen durchziehen das kühle Weltall. Für dieses Album den Versuch zu starten, einzelne Songs oder Passagen zu beschreiben ist müßig und unmöglich, denn dann müsste ich ein Buch schreiben. Wer die erste Avengers kennt, hat schon eine ziemlich klare Vorstellung über den Sound. Kurz beschrieben ist es ein Soundtrack zu einem Science Fiction B-Movie. Man muss sich darauf einlassen, nebenbei Hören funktioniert sicher nicht.

Was etwas negativ an dem Album auffällt sind meiner Meinung nach die vielen reinen Soundpassagen, die das Ganze etwas schwer zugänglich machen. Insgesamt finde ich auch die Länge absolut zu viel des Guten, über zweieinhalb Stunden am Stück sind doch ganz schön happig und schwer aufzunehmen. Hier ist man meines Erachtens über das Ziel hinausgeschossen. Am Ende bleiben eine Menge guter Songs des Psychedelic und Spacegenres sowie auch aus Rock und der elektronischen Musik, verpackt in einer Story und einer Fülle an Sounds.

Wem die erste Avengers zugesagt hat, der sollte ein Ohr darauf halten, dem Neuling sei zum Eintauchen vielleicht erst einmal eben jene erste CD zum Reinkommen empfohlen.

Die Ambition des Projektes ist eine Große, auch die Umsetzung ist vielfach gelungen, doch insgesamt wäre in Hinblick auf den Umfang des Materials hier eindeutig Weniger Mehr gewesen.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
CD 1
1. In which the 2nd intergalactic fleet of the Decterian Blood Empire materializes on the eastern edge of the milky way (2:05)
2. As darkness spreads it's evil wings (3:26)
3. Schiff der Toten (3:22)
4. The call of the Psychic Avenger (4:26)
5. The tears of the Lyehsis (6:29)
6. In which NAN-7 sneaks inside the decterian research laboratories on Moon KU-03 (3:16)
7. No Love - Anthrozis Su'ube's Lament (4:33)
8. Mit dem Polyphonen Herold durch den Chromatischen Äther (3:53)
9. A spy named Vela Brown (5:54)
10. The guardian angel (2:25)
11. The old floyterian mindexpander is still working (2:22)
12. Spacebabalooba - At the Psychedelic Avengers Academy (2:12)
13. 1st mission: Planet Mirgg (4:55)
14. The Story of Crüüb Pilot Hunter and Lt. Annifer Dubay (3:27)
15. Hunter's despair (1:49)
16. In which the colony on Penubis 5 is being completely annihilated by decterian blood demons (5:32)
-Live broadcast from The Psychedelic Avengers Space Experience at the "Hallenden Hangars von Hamamond" on Topkap-IX :
17. Disco Darlings – Transport problems in Hyperspace (2:08)
18. Yru Bouernad from Planet Jannit - Speech (2:12)
19. Xentru Quinturrs and his Wobbling Hulloo Buullus - For the freedom of our galaxy (3:58)
20 / 21 The blood demons attack on Camp Doguath and the tragic fate of pilot Jessica Choxcovij (1:38)

CD 2
1. A little gravitron tells it's tale (8:19)
2. Inside the ancient Techamid of the mutant monks (7:21)
3. Die Chrono-Spatiale Rückkopplungsschleife wird entkoppelt (5:47)
4. The last space station (4:34)
5. Manhunt through Junxtion Central (2:20)
6. Dr. Bregury accidentally slips, Cervil voluntarily trips, Franky astonishingly lits and the Memeron finally fits (4:41)
7. The flight of the Silver Moon (3:36)
8. A secret meeting at Harbiies on Bebulas 5 (3:45)
From the diary of Jiun-Chaa
9. The arc of light in the eternal dark of night, the loneliness and the “Flirrende Weiße Sturm” (5:40)
10.. Voices in the dark, the madness and the death of an immortal sungod (5:06)
11. "Welcome" said the slubberian slubber gooze as it smashed Mantilies head to pieces (2:53)
12. They ´ve broken through on the 20th Moon of the Kaobigoo, or as Captain Herb P. Croudak lost his mind (2:47)
13. The rage of the Regris (4:28)
14. Big Whale’s Burger (2:49)
15. The Gathering (1:04)
16. The Psychedelic Avengers Theme (1:18)
17. The “Flirrende Weisse Sturm” is being unleashed (2:00)
18. Counterattack: Decterian Blood (3:56)
19. Mit dem Polyphonen Herold durch den Chromatischen Äther - Reprise (2:57)
20. Knarf Rellöm trifft den Polyphonen Herold (4:30)

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