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TARKAN - Kaleidoskop der Stile



Auf ungezählten Fan-Websites brodelt seit Monaten die Gerüchteküche: "WANN veröffentlicht Tarkan sein englisch-sprachiges Album?" Nun hebt sich der Schleier. Das lange Warten hat ein Ende. Der erste Popstar der Türkei, wie die Berliner "taz" bereits im Juni 1995 befand, hat sein internationales Albumprojekt Come Closer nach finalem Mixen in Los Angeles abgeschlossen. "Während der Songwriting-Sessions habe ich lange daran gearbeitet, die richtige Formel meiner Einflüsse aus östlicher und westlicher Musik zu finden", sagt Tarkan über den ausgedehnten Produktionsprozess.

Die vorab ausgekoppelte Single "Bounce", die direkt auf Platz 15 der deutschen Charts einstieg, markiert die Richtung seines Albums: HipHop-mäßige Soundcollagen mit klarer Pop-Struktur. Vielschichtige Harmonien blitzen auf und polyphone Beats, über die eine hypnotische Melodie tanzt. Vertrackte Rhythmen, die von Tarkans Gesang voran getrieben werden. Gegenläufige Chorus-Passagen sorgen für kurze Irritationen und finden wieder zurück in die komplexe Songstruktur, die jedoch immer tanzbar bleibt.

Absolute Hitqualitäten verspricht auch das rhythmische Wechselspiel von "In Your Eyes", wo Tarkan als Magier des Gesangs eine fein geschmiedete Struktur aus Drums und Bass kontert. Das hymnische "Why Don't We", in dem Fugees-Gründer Wyclef Jean eine Special-Guest-Rolle übernimmt, stattet einen fordernden Midtempo-Dancefloor-Track mit orientalischen Instrumenten aus. "Over" wiederum ist eine sinnliche Pop-Ballade, die in sanft anrollenden Soundwellen die Grenzen des konventionellen Liebesliedes überwindet. Dagegen beginnt "Start The Fire" mit einem klassischen Gitarrenriff, das ein fast schon rockiges Stakkato angekündet.

Tarkan als Freibeuter der Genres, der sich einmal mehr als Multi-Genie präsentiert. Die englische Version seines 1999er-Superhits "Shikidim" erinnert an die Stationen seiner Ausnahmekarriere. Im verhaltenen "If Only I Knew" kommt er ganz zu sich. Gitarre und Piano reichen völlig, um seine Ausnahmestellung zu verdeutlichen.

Come Closer wird damit zum funkelnden Kaleidoskop der Stile. Ein Feuerwerk der Ideen. Im Zentrum steht eindeutig die Pop-Idee - jeder einzelne Song besitzt absolute Hitqualitäten. Tarkan ist dabei das große Kunststück gelungen verschiedene musikalische Traditionen zu einer neuen Einheit zu formen. West beeinflusst Ost und umgekehrt. "Ich denke schon", sagt er, "dass meine Musik damit ziemlich einzigartig ist, denn sie verbindet die Welten. Darum habe ich die Platte auch 'Come Closer' getauft. Ich glaube an das Gemeinsame, an diesen 'wir-alle-gehören-zusammen-Gedanken', den es auch im Reggae gibt. Musik sollte keinerlei Begrenzungen haben und wir alle sollten uns dabei näher kommen."

[Universal]
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