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Musik an sich
 
McCoy Tyner - 13th House
(Fantasy/ZYX Vertrieb)
Jazz
Trackliste:
1. Short Suite
2. 13th House
3. Search For Peace
4. Love Samba
5. Leo Rising
 

Es gibt meiner Ansicht nach ein grundsätzliches Problem mit selbst den besten McCoy Tyner Platten: Sie haben einen unglaublichen Groove aber aus irgendeinem Grund nimmt man sie eigentlich nie aus dem Regal und hört sie wirklich an. Diesem Problem nachzugehen scheint mir eigentlich interessanter als über dieses gute Album, 13th House von 1980 mit ziemlich umfangreicher Besetzung und 5 Nummern, die alle bis auf eine über 7 Minuten dauern zu sprechen. McCoy Tyner schafft es auch hier, ein solides Album aufzunehmen, das man gerne hört. Wenn man es denn hört...

Dieser eine Grund könnte das Geheimnis sein, wieso man sehr viele, wenn nicht gar die meisten Jazzalben zwar wundervoll findet, wenn man sie hört, sie aber oft nicht abgehen, wenn man sie nicht hört (Ausnahmen, wie so oft: Miles, Trane, Mingus, Monk,...). Es kann eigentlich nur ein einziger Grund sein, der aber schwerer wiegt als alle anderen, die man sich eventuell einfallen lassen könnte: dass Jazz spontan improvisierte Musik (nicht immer, aber grundsätzlich) ist. Und meistens sind diese spontan improvisierten Soli substantiell nicht so ergiebig, dass man die Platten wieder und wieder hören kann, ohne dass einem langweilig wird (Ausnahmen, siehe oben plus Weather Report, Herbie Hancock).

Deshalb ist eine durchschnittliche bis sehr gute (jedoch: nicht brilliante) Jazzplatte wie ein Konzert. Man ist dort und liebt es und wäre oft von einem Mitschnitt/Bootleg bitter enttäuscht. Hin und wieder hört man das aber schon und dann mag man es ja auch ganz gern, aber wirklich lieben kann man so etwas nicht.

16 von 20 Punkte

Daniel Syrovy

 

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