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Musik an sich
 
Trans-Siberian Orchestra - Beethoven´s last Night
22.4.02 (Wilde Child/ SPV)
Rock Oper
Beethoven`s Last Night
Trackliste:
1. Overture
2. Midnight
3. Fate
4. What Good This Deafness
5. Mephistopheles
6. What Is Eternal
7. The Moment
8. Vienna
9. Mozart
10. The Dreams Of Candlelight
11. Requiem (Fifth)-First Single
12. I'll Keep Your Secrets
13. The Dark
14. Fur Elise
15. After The Fall
16. A Last Illusion
17. This Is Who You Are
18. Beethoven
19. Mephistopheles' Return
20. Misery
21. Who Is This Child
22. A Final Dream
 

Opus Nummer Drei des Savatage-Side-Projects funktioniert nach dem Schema der beiden Vorgänger. Erzählt wird eine stark moralisch ausgebaute Geschichte, die manchmal hart am Rand der Rührseligkeit die Frage von Gut und Böse thematisiert. Statt einer Weihnachtsgeschichte hat man sich diesmal allerdings eine fiktive Geschichte zu Ludwig van Beethoven einfallen lassen.

In der Nacht seines Todes vollendet Beethoven seine 10. Sinfonie. Kurz nach dem letzten Federstrich erscheint der Teufel und versucht ihm die Musik im Austausch gegen seine Seele, die er sonst mit sich nehmen würde, abzuhandeln. Um die Welt nicht um das angeblich beste Werk seines Lebens zu bringen, weigert Beethoven sich standhaft. Mit welchem Angebot es dem Teufel dann doch gelingt, ihm seine Musik abzukaufen, wie der Teufel dabei gelinkt wird und warum wir die 10. Symphonie trotz alldem nicht kennen, das beantwortet das TSO in einem gut 70-minüigen Meisterwerk. Präsentiert wird es wie gewohnt in opulenter Verpackung, die mich schon vor Einlegen der CD zwei Extrapunkte zücken lässt.

Der Wechsel von "Stille Nacht, heilige Nacht" zu Beethoven hat dem TSO merkbar gut getan und den Kitschfaktor um einige Stufen gesenkt. Auch "Beethoven´s last Night" erreicht nicht den von Savatage her gewohnten Metal- und Härte-Level, dürfte den alten Fans der aber deutlich mehr Freude machen, als das Weihnachts-Duo. Natürlich lässt die Band es sich bei dem selbstgewählten Thema nicht nehmen, die Fünfte, die Neunte und natürlich "Für Elise" ausgiebig - und gekonnt - zu zitieren. Auch Mozarts Figaro und der in solchen Fällen wohl unvermeidliche Säbeltanz kommen zu neuen Ehren.

Ein weiterer Pluspunkt des Konzeptalbums sind die insgesamt neun Lead-Sänger, die zum Einsatz kommen und jeweils eine der handelnden Personen verkörpern. Der Wechsel zwischen den zum Teil sehr unterschiedlichen Stimmen bringt ein Höchstmaß an Dynamik und Abwechslung in das Werk. Schwierigkeiten könnten dem Rock-Publikum allerdings die Gesangslinien machen, die ganz in den Dienst der fortlaufenden Handlung gestellt sind, und Wünsche nach eingängigen Refrain-Strophe-Refrain-Songs nur selten zufrieden stellen.

17 von 20 Punkte

Norbert von Fransecky

www.trans-siberian.com

Bezugsmöglichkeiten:
In den meisten CD Läden oder direkt hier online bestellen.

 

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