Egidija Medeksaite

Textile


Info
Musikrichtung: neue klassische Komposition / Drone / Experimental

VÖ: 15.01.2017

(Music Information Centre Lithunia)

Gesamtspielzeit: 73:53

Internet:

http://www.misc.it/en/database/classical/releases/1456/
http://www.soundcloud.com/egeidija_medeskaite/pratishka
http://britishmusiccollection.org.uk/composer/egidija-medeksaite


Egidija Medeksaite ist eine studierte Komponistin aus Litaue (geb. 1979). Ihre Kompositionen ab 2005 verfolgen ihre eigene Herangehensweise, die sie als „textil“ beschreibt. Sie orientiert sich hier, so ihre eigene Aussage, an den gradlienigen Geometrien. Medeksaites Arbeiten wurden bereits von vielen internationalen Muiskern und Orchestern gespielt. So finden sich auch auf ihrem neuen Album, passenderweise Textile betitelt, sieben längere Kompositionen, eingespielt von unterschiedlichsten Musikern und Orchestern.

Das älteste Stück eröffnet diese Sammlung: "Textile“, mit zwei Pianos die sehr viel Atmosphäre erzeugen. Gespielt nur auf den weißen Tasten der Instrumente, erklingt eines mit glockenhellen Klängen während das andere mit tieferen und sanfteren Klängen die Atmosphäre erzeugt.

“Oscillum“ wartet dann mit mächtigen Drones auf - erzeugt auf einem Cello. Eine dunkle Atmosphäre wird kreiert zu dem das Cello tiefe, unheilvolle, sich stetig wiederholende Melodien erzeugt. Ein sehr spannendes Droneexperiment.

“Äkasha“arbeitet mit elektronischem Rauschen, in welches das Orchester seine Klänge einwebt. Hierbei entsteht reine Atmosphäre durch knarzende Instrumente, tief im Hintergrund donnernde Pauken und langsam anschwellende Streicherklänge. Unheilvolle Sound kreisen hier um den Hörer.

Piano und Streicher leiten “Partiksha“ mit perkussiven Klängen ein. Hier gehen die sich stets wiederholenden Klänge durchaus in den kakophonischen Bereich, entwickeln jedoch trotzdem eine schräge Melodie. Ein schwer verdauliches Stück.

“Textile 2“ offenbart mir das erste Dronestück, welches ein Chor eingesungen hat. Tatsächlich gelingt es dem Chor, einen droneähnlichen Sound zu erzeugen, aus dem sich immer mal wieder Stimmen zu erkennen geben, aber insgesamt eine gesungene Soundwand entsteht.

Das London's all-Australian Chamber Orchestra lässt dann auf “Sandhi Prakash“ einen Hybrid aus Drone und Contemporary Music entstehen.

Abgeschlossen wird mit “Scintilla“, einem weiteren Stück mit kompletten Orchester, in diesem Falle das Lithuanian National Symphony Orchestra. Das Stück ähnelt in Klang und Melodie dem Stück davor, bringt aber etwas mehr Melodie und Licht zum Abschluss des Albums.

Hier liegen sieben interessante Bearbeitungen von moderner klassischer Komposition vor, die nicht immer ganz einfach sind, aber trotzdem ein guter Einstieg in diese Randgebiete der modernen Musik bietet. Die Klangqualität ist exzellent. Dementsprechend offeriert diese Aufnahme ein hohes Hörvergnügen, wenn man sich die Zeit dafür nimmt.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Textile10:42
2 Oscillum12:19
3 Äkasha12:28
4 Partiksha8:34
5 Textile 27:53
6 Sandhi Prakash9:45
7 Scintilla12:12
Besetzung

Motiejus Bazaras: Piano (Track1)
Mykolas Bazaras: Piano (Track 1)
Anton Lukoszeviece: Cello (Track 2)
Klapeda Chamber Orchestra (Track 3)
Apartmant House: (Track 4)
Vilnius City Mubicipal Choir (Track 5)
London´s all-Australian chamber orchestra (Track 6)
Lithuanian National Symphony Orchestra (Track 7)


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