George Harrison

Dark Horse [LP]


Info
Musikrichtung: Rock

VÖ: 24.02.2017 (1974)

(Apple / Universal Music)

Gesamtspielzeit: 41:09

Internet:

http://www.georgeharrison.com/


Dark Horse, das fünfte Solo-Studioalbum (das dritte nach dem Auseinanderbrechen der Beatles) von George Harrison gehört zu den Alben des Gitarristen, die immer etwas unterbewertet wurden und das beim Erscheinen 1974 von der Kritik nicht gerade positiv bewertet wurde. Heute hat sich das glücklicherweise etwas geändert.

Dark Horse entstand in einer schwierigen Zeit für George Harrison. Er laborierte an einer Kehlkopfentzündung und seine Frau Pattie verließ ihn, um mit seinem Kumpel Eric Clapton das Glück zu suchen. Zudem war man unter Zeitdruck, weil für Ende 1974 bereits eine US-Tour gebucht war. Nicht die allerbesten Voraussetzungen. Dass dennoch ein gutes Album herausgekommen ist, liegt an der Klasse der beteiligten Musiker und auch an einigen Songperlen, die auf dem Album enthalten sind. "Far East Man" (gemeinsam mit Ron Wood komponiert), "So Sad" (viel Selbstmitleid aufgrund der Trennung), "Maya Love" (ein cooler Blues beeinflusster Song mit feinster Gitarrenarbeit) und der Titelsong "Dark Horse" (fast schon ein Ohrwurdm) gehören eindeutig in die obere Songwriter-Liga. Dagegen kann vor allem die Coverversion des Everly Brothers Klassikers "Bye bye, Love" nicht überzeugen. Diese Neuinterpretation wirkt ziemlich belanglos. Die anderen Titel bewegen sich eher im Mittelfeld.

Dark Horse wird dieser Tage wieder neu aufgelegt und als 180g-Vinyl neu aufgelegt. Zum einen kann man das Album einzeln erhalten ( wie z.B. auch Extra Texture (Read All About It) und Live in Japan), aber auch in einer Box (The Vinyl Collection) mit 13 LPs und zwei nur in dieser Box enthaltenen 12" Picture Vinyl-Singles. Wer sich die gesamte Box nicht leisten kann hat also die Möglichkeit, sich seine Rosinen einzeln herauszupicken. Dark Horse wäre es wert, einen höheren Stellenwert im Werk George Harrisons einzunehmen (wenn man sich mit der etwas mageren Stimme abfinden kann). Die Aufmachung und das Artwork entspricht der Originalveröffentlichung und ist sehr wertig umgesetzt. Auch klanglich wurde noch einmal nachgelegt und neu gemastert (von den Originalbändern). Dabei ist, gerade auf Vinyl, ein toller Klang herausgekommen. Sehr warm und hochwertig. Gelungen!



Ingo Andruschkewitsch



Trackliste
Side One:
1. Hari’s on Tour (Express) 4:43
2. Simply Shady: 4:38
3. So Sad 5:00
4. Bye Bye Love 4:08
5. Maya Love 4:24

Side Two:
6. Ding Dong, Ding Dong 3:40
7. Dark Horse 3:54
8. Far East Man 5:52
9. It Is “He” (Jai Sri Krishna) 4:50
Besetzung

George Harrison: vocals (2–9), electric and acoustic guitars (1–9), Moog synthesizer (4, 9), clavinet (3, 4, 6), organ (6), bass (4), percussion (4, 5, 6, 9), gubgubbi (9), drums (4), backing vocals (2–6, 8, 9)
Tom Scott: saxophones (1, 2, 5, 6, 8), flute (7, 9), horn arrangements (1, 2, 5, 6, 8), organ (1)
Billy Preston: electric piano (5, 7, 8), organ (9), piano (9)
Willie Weeks: bass (3, 5, 7–9)
Andy Newmark: drums (5, 7–9), percussion (8)
Jim Keltner: drums (3, 6, 7)
Robben Ford: electric guitar (1, 2), acoustic guitar (7)
Jim Horn: flute (7, 9)
Chuck Findley: flute (7, 9)
Emil Richards: percussion (7, 9)
Ringo Starr: drums (3, 6)
Klaus Voormann: bass (6)
Gary Wright: piano (6)
Nicky Hopkins: piano (3)
Roger Kellaway: piano (1, 2), organ (2)
Max Bennett: bass (1, 2)
John Guerin: drums (1, 2)
Ron Wood: electric guitar (6)
Alvin Lee: electric guitar (6)
Mick Jones: acoustic guitar (6)
Lon & Derrek Van Eaton: backing vocals (7)
Pattie & Eric Clapton: rhythm ace (4)


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