Musik an sich


Reviews
Memphis Slim And Willie Dixon

The Blues Every Which Way plus Willie’s Blues


Info
Musikrichtung: Chicago Blues

VÖ: 30.01.2015

(Soul Jam/Inakustik)

Gesamtspielzeit: 77:48

Internet:

http://www.in-akustik.com/
http://www.willie-dixon.com/
http://www.memphisslimhouse.com/


Zwei wichtige Musiker des Blues haben sich 1959 und noch einmal 1960 getroffen für Platteneinspielungen, das waren der Pianist Memphis Slim (richtiger Name John Len Chatman), der vom 3.September 1915 bis zum 24.Februar 1988, und der Bassist Willie Dixon, der vom 1. Juli 1915 bis zum 29. Januar 1992 lebte. Obwohl beide Musiker nicht in Chicago geboren wurden, beeinflussten die den dortigen Stil maßgeblich.

Slim spielte in den vierziger Jahren seine ersten eigenen Platten ein und Dixon war Hausbassist bei Chess Records, sowie als Songschreiber und Produzent in hohem Maße an der Entwicklung des Chicago Blues beteiligt. So stammen solche Songs wie Hoochie Coochie Man, Spoonful oder Back Door Man von ihm.
Diese beiden Platten wurden für das Label Prestige/Bluesville (Willie’s Blues) und Verve (The Blues Every Which Way eingespielt. Die Zusammenarbeit der Beiden als Duo war nur von kurzer Dauer, verabschiedete sich Slim im Jahre 1962 doch nach Europa, um bis zu seinem Tod in Frankreich zu leben.

Die Musik auf der ersten zehn Songs stammt vom Album The Blues Every Which Way. Dixon mit seinem Slapping Bass treibt den ohnehin schon energisch aufspielenden Slim kräftig an, beide verfügen über einen sehr eigenständigen Stil mit absolut hohem Wiedererkennungswert. Besonders heftig geht es in die Beine, wenn Boogie angesagt ist, gleich der 4 O‘ Clock Boogie rast rasant über die Runden. Der Pianist zeigt hier seine besonderen Fähigkeiten, mit der linken Hand exzellente hämmernde Rhythmen zu produzieren, aber nie gewaltsam hart im Anschlag, sondern noch immer mit den gewissen Rollen, yeah, das swingt gewaltig und vortrefflich. Gesanglich wechseln sich die beiden Musiker ab und jeder verfügt auch hier über einen besonderen Ausdruck.

Bei Willie’s Blues gibt es Unterstützung von drei Begleitern an Saxofon, Gitarre und Schlagzeug.
Gemäß der Linernotes sollen die Aufnahmen während einer etwa zweistündigen Pause zwischen zwei Flügen entstanden sein. So geht es hier aber keineswegs in gehetzter Stimmung ab, sondern durchaus entspannt. Allerdings erscheinen sie relativ roh und rau in der Ausfertigung. Selbst der erste Titel Nervous, bei dem Dixon zwar den nervösen Stotterer abgibt, fließt ganz cool dahin. Nun, die Band rekrutiert sich auch aus professionellen Jazzmusikern.
Auch hier kommt der treibende Boogie nicht zu kurz, mit Slim’s Thing geht die Post ab.

Mithin sind hier zwei sehr gute Klassiker der Bluesgeschichte zusammengefasst, zwei Platten, über die sich der wahre Bluesfreund sehr freuen dürfte!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Choo Choo (3:06)
2 4 O’Clock Boogie (3:22)
3 Rub My Root (4:17)
4 C Rocker (3:24)
5 Home To Mamma (4:59)
6 Shaky (3:41)
7 After Hours (3:53)
8 One More Time (2:52)
9 John Henry (2:37)
10 Now Howdy (5:57)
11 Nervous (3:18)
12 Good Understanding (2:19)
13 That’s My Baby (3:26)
14 Slim’s Thing (3:26)
15 That’s All I Want, Baby (2:19)
16 Don’t You Tell Nobody (2:09)
17 Youth To You (3:20)
18 Sittin’ And Cryin’ The Blues (3:22)
19 Built For Comfort (2:34)
20 I Got A Razor (4:14)
21 Go Easy (5:55)
22 Move Me (3:20)
Besetzung

Memphis Slim (vocals, piano)
Willie Dixon (vocals, bass)
Hal Ashby (tenor sax - #11-22)
Wally Richardson (guitar - #11-22)
Gus Johnson (drums - #11-22)



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