Musik an sich


Reviews
Team Ghost

Rituals


Info
Musikrichtung: Rock/Pop

VÖ: 15.03.2013

Wsphere (Indigo)

Gesamtspielzeit: 46:49

Internet:

http://www.teamghostmusic.com/


Was zum Teufel ist denn nun ein Team Ghost? Ein Team voller Geister, die uns an den Rande des Wahnsinns treiben wollen…oder doch eher eine Horde GhostBusters, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, ebensolche in die ewigen Geistgründe zu verbannen?!

Bei den fünf Franzosen von Team Ghost bin ich mir vor`m ersten Hören von Rituals noch nicht ganz sicher. Das Cover kömmt schon sehr eigentümlich daher, fünf Männer sitzen im 80iger-Style vor einer schwarzen Wand, Totenkopf, Ritterrüstung…alles ein wenig schräg, also normalerweise wäre ich an solch einer CD locker vorbei gerannt.

Aber spätestens nach den ersten Tönen bin ich positiv überrascht und zweifle an mir selbst, da die elektronischen Töne, die dort auf mich einprasseln, normalerweise gar nicht zu meinen bevorzugten Klängen gehören.
Nach mehrmaligem Hören weiß ich sogar woran es liegt, dass ich dieses Mal nicht die Nase gerümpft und entspannt weggeschaltet habe! Es ist die Kombination aus elektronischer Musik, wie Brian Eno oder Tangerine Dream und lauten Gitarrenriffs, wie man sie von My Bloody Valentine oder auch Killing Joke kennt, welche die Musik von Team Ghost durchaus interessant macht!

Ein vollständiges Album wie Rituals war bereits seit der Gründung von Team Ghost im Jahre 2009 geplant, bisher hatte es jedoch erst für die beiden EP`s I Never Did Anything Wrong To You und Celebrate What You Cant See gereicht.
Nicolas Fromageau, seines Zeichens bis 2004 die eine Hälfte von M83, hatte seit Ende des letzten Jahrzehnts die Vision neue Sounds zu schaffen. Diese sollten sich jedoch von seiner vorherigen musikalischen Richtung abgrenzen und durch seine Vorlieben für Bands wie Joy Division oder Cocteau Twins eher mit echten Instrumenten verbinden. Also kam ein Umzug nach Paris und das Kennenlernen der anderen Bandmitglieder 2011 gerade recht, sodass in Frankreich und im Ausland schnell größere Aufmerksamkeit erregten werden konnte.
Wurden die beiden vorbenannten EP`s noch zuhause aufgenommen und dann über das Londoner Label SonicCathedral veröffentlicht, blieb man diese Mal im heimischen Frankreich und verließ sich auf die Kunst des französischen Produzenten Benoît de Villeneuve.

Was dabei herausgekommen ist, lässt sich ab dem 15.03.2013 in den CD-Läden bestaunen…die gewünschte Mischung scheint recht gelungen zu sein. Songs wie “Dead Film Star“ oder auch “Curtains“ bedienen die Freunde des Indie-Pop, bei „Somebodys Watching“ sollte man sich lieber in Richtung himmlischen Chor orientieren und bei Stücken wie „Broken Devices“ oder “Away“ kommen die Elektronik-Liebhaber auf ihre Kosten.

Diese gemischte Tüte sollte also eigentlich was für alle sein, die sich auf das Experiment Elektro meets Rock einlassen wollen!



Jens Helbing



Trackliste
1Away 4:03
2 Curtains 2:37
3 Somebody's Watching 4:03
4 Dead Film Star 3:31
5 Things Are Sometimes Tragic 5:21
6 Broken Devices 3:32
7 All We Left Behind 4:03
8 Fireworks 2:42
9 Montreuil 2:19
10 Pleasure That Hurts 3:47
11 Team Ghost 4:00
12 We Won't Fail 3:48
13 Tonight is Magic (Bonus Track) 3:03
Besetzung

Nicolas Fromageau (Chant/Guitare)
Christophe Guérin (Guitare)
Benoît de Villeneuve (Chant/Guitare/Clavier)
Pierre Blanc (Basse)
Félix Delacroix (Batterie)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>