Musik an sich


Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Wie schlimm wird das denn noch? Was sich unsere Politik momentan leistet, geht auf keine Kuhhaut mehr. Wenn sich so entlang immer offenkundiger werdender Fehlverhalten der jüngeren Vergangenheit gehangelt wird, ohne dafür einzustehen und erst dann die Konsequenzen ziehen, wenn gar nichts mehr geht! Und es schmerzt, wenn man darüber nachdenkt, was das für ein Beispiel abgibt. Böse gesprochen brauchen wir heute gar keine Kabarettisten mehr, das erledigen unsere heutigen Politiker schon alleine.

Hoffen wir einfach mal, dass diese Farce ein so einschneidendes Ereignis war, dass die Politik einmal daraus lernt. Viel Hoffnung hat man aber leider eigentlich nicht und wird nur wenige Tage später durch einen Politiker, der während der Entscheidung um Milliarden (Thema Griechenlandhilfe) lustig auf seinem I-Pad Sodoku spielt weiter verärgert, irgendwie gar wütend.

Der Musikfan hat es da im frühen Jahr 2012 besser. Denn in diesem noch so jungen Jahr erschien bereits eine Menge guter Scheiben, die helfen sich von diesen Strapazen zu erholen. So deutet sich ein kleines Artrock Revival bester Qualität an. Erschien letzen Monat das grandiose Doppelalbum der Band Black Crippled Phoenix legen diesen Monat die Briten Enochain Theory mit ihrem Zweitwerk Life… and all it entails nach. Auch die Freunde psychedelisch angehauchter Experimental Musik bekommen vom Karlsruher Kammerflimmer Kollektief mit ihrem neuen Werk Teufelskamin hervorragenden Nachschub.

Bereits letztes Jahr legten die Finnen von Tenhi ebenfalls ein neues Album vor, das in seiner sakralen Düsternis perfekt in die kalten Wintermonate passt. Stöbert einfach ein wenig in der neuen Ausgabe. Politisch begann es als Fiasko, musikalisch glaube ich an ein sehr gutes Jahr 2012.

Also viel Spaß beim Lesen!

Ich freue mich auf Samstag; freut ihr euch auf die neue Ausgabe.

Wolfgang Kabsch