Musik an sich


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Gruber, G. W. (Schoonderwoerd)

Concerti per fortepiano


Info
Musikrichtung: Klassik

VÖ: 1.2.2011

(Pan Classics / Note 1 / CD / DDD / 2009 / Best. Nr. PC 10231)

Gesamtspielzeit: 50:42



LOKALE GRÖSSE

Trotz verlockender Angebote blieb Georg Wilhelm Gruber (1729-1796) seiner Heimatstadt Nürnberg zeitlebens treu und wurde hier als Musiker wie als Komponist geachtet und geschätzt. Es mag nicht zuletzt an dieser Heimatverbundenheit liegen, dass Grubers Werke über Nürnberg hinaus kaum Beachtung und Verbreitung gefunden haben. An Qualität nämlich mangelt es ihnen durchaus nicht. Seine beiden Concerti für Fortpiano vereinen Merkmale der Mannheimer Schule mit Elementen der frühen Wiener Klassik und einem empfindsamen Ausdruck, wie man ihn bisweilen bei C.P.E. Bach findet. Hinzu kommt - etwa im Schlusssatz des ersten Konzerts - ein gehörige Prise musikalischer Humor. Besonderen Charme beziehen die Werke aus ihrer originellen Instrumentierung: statt der üblichen Oboen finden bei Gruber Flöten Verwendung, deren heller Klang sehr schön zu jenem des von Arthur Schoonderwoerd gewählten Hammerklaviers passt und in der kleinen Besetzung in hübschem Kontrast zu den Hörnerstimmen steht. Feinperlige Passagen werden so gelegentlich durch abgründige Momente unterbrochen, wie etwa im Andante des zweiten Konzertes.
Die Sonata hingegen wirkt in den Ecksätzen doch eher konventionell, wartet aber mit einem erstaunlich elegischen Mittelsatz auf.

Schonnderwoerd versieht den Solopart mit unterhaltsamer Leichtigkeit und des Ensemble Cristofori sekundiert ihm technisch versiert und mit viel Fingerspitzengefühl für die klangfarbliche Balance.



Sven Kerkhoff



Trackliste
11-3 Concerto primo D-Dur
2 4-6 Sonata IV D-Dur
3 7-9 Concerto secondo F-Dur
Besetzung

Arthur Schoonderwoerd: Hammerklavier

Ensemble Cristofori:
Luigi Philippi, Jochen Grüner: Violine
Ulrika Krutschnitt: Viola
Esmele de Vries: Violoncello
Szilárd Chereji: Violone
Annie Laflamme, Monika Scholand: Flöte
Lex Vos, Jeanine Krause: Oboe
Balduin Wetter, ANdreas Hengl: Horn


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