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Ascension of the Watchers

Numinosum


Info
Musikrichtung: Wave, Dark Ambient, Gothic, Pop

VÖ: 22.02.2008

(13th Planet Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 72:25

Internet:

http://www.thewatchers.org
http://www.myspace.com/aotw


Nebenprojekte von Musikern dienen oft dazu neue Dinge auszuprobieren bzw. auszuleben, welche stilistisch nicht unbedingt zur Stammband passen. Unsinnig sind dagegen Nebenprojekte, die wie ein Abziehbild der gewöhnlichen Betätigungsfelder der beteiligten Musiker klingen. Ascension of the Watchers, bestehend aus dem Fear Factory-Shouter Burton C. Bell und Keyboarder John Bechdel (griff bereits für Fear Factory, Ministry und Prong in die Tasten) gehören sicherlich nicht zur zweiten Kategorie, sondern präsentieren eine ganz neue Seite der Protagonisten. Denn wer harten Industrial Metal oder ähnliches erwartet, dürfte sich beim Hören von Numinosum verwundert die Ohren reiben. Zwar geht es auf dem Debüt der beiden (2005 erschien bereits die Download-EP Iconoclast) durchaus elektronisch zu, doch harte Gitarren haben auf der CD nichts zu melden.

Viel mehr präsentiert man eine durchaus angenehme Mischung aus New Wave, Gothic, Pop und dunklen Ambient-Sounds. Unaufdringliche, elektronische Beats, ätherische Keyboardflächen, vereinzelte Samples und elegisch gespielte und unverzerrte, teils akustische Gitarren bestimmen hier das Bild. Man könnte es schon fast als düstere Songwritermusik bezeichnen. Das gelungene Cover der alten Simon & Garfunkel-Nummer „Sound of silence“ unterstützt diesen Charakter noch. Stellenweise fühlt man sich auch an alte Helden wie Joy Divison oder Fields of Nephilim erinnert. Dabei klingen Ascension of the Watchers nicht so düster und depressiv wie Bands aus dem Gothic-Lager, sondern eher schwebend, leicht entrückt und entspannt. Der optimale Soundtrack zum Runterkommen und mentalen Dahingleiten.

Dass viele Songs dabei einen ziemlich ähnlichen Charakter haben, mag vielleicht etwas schade sein, doch ein viel größeres Problem stellt dabei die Gesangsstimme von Burton C. Bell dar. Er ist zwar bei Fear Factory ein äußerst guter Shouter, was ihn aber leider nicht unbedingt zu einem wirklich guten Sänger macht, auch wenn er trotz allem ziemlich integer und charismatisch rüberkommt. Aber trotzdem ist Nominosum ein angenehmes, aber nicht überragendes Album, da es doch einige Längen besitzt. Auch erschließt sich das Ganze nicht von Anfang an, sondern ist ein typischer Grower, was allerdings kein Schaden ist. Von dem Sound dürfte sich nicht unbedingt die große Masse angesprochen fühlen, besonders nicht beinharte Metalfans. Acension of the Watchers sind eher etwas für Liebhaber. Vorheriges Probehören empfohlen!



Mario Karl



Trackliste
1Ascendant5:48
2 Evading7:50
3 Residual Presence5:51
4 Canon For My Beloved8:22
5 Moonshine5:32
6 Mars Becoming6:14
7 On The River4:40
8 Violent Morning2:53
9 Like Falling Snow4:21
10 Sounds Of Silence4:20
11 Quintessence16:29
Besetzung

Burton C. Bell: Guitar, Vocals
John Bechdel: Keyboards, Programming


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